Aeon Spoke "Aeon Spoke" / VÖ 02.03.2007
Hurra, bald steht der Frühling vor der Tür. Endlich sind die grauen Wintertage vorbei
und es werden allerorts süße kleine Tierbabys
geboren und wo man hinblickt wird es nur noch Friede, Freude und Eierkuchen geben. Von daher ist nun genau der richtige Zeitpunkt
gekommen, um sich so ein richtig schönes und durch und durch melancholisches Album anzu… äh... STOP… irgendwas stimmt da nicht?
So was nenn ich gewagt, da entfaltet allerorts langsam der Frühling seine Schönheit und Aeon
Spoke legen mit ihrem selbstbetitelten Erstling ein wahrlich schwermütiges Werk vor. Ein Album, auf dem Traurigkeit und Schmerz in
filigrane Songs verpackte werden, auf dem man vergebens nach fröhlichen Melodien sucht und das gerade deshalb einen ganz tief berührt.
Dabei bedienen sich Aeon Spoke nicht etwa bei irgendwelchen Goth-Klischees, wie es so manch andere Band vielleicht tun würde, sondern die Jungs
aus dem sonnigen Miami zeigen sich um einen zwar nicht ganz kitschfreien aber immerhin eigenen Weg bemüht. So fällt die zu hörende
Songkost nie wirklich depressiv düster aus, sondern die Musik bewegt sich eher am Rande der Dunkelheit, sozusagen auf dem schmalen Grat
von Hoffnung und Hoffnungslosigkeit. Oder anders ausgedrückt: Während andere Bands den seelischen Winter
heraufbeschwören, verweilen Aeon Spoke lieber im Herbst. Wobei die Songs größtenteils Balladenartig ausfallen und nur selten, wie z.B.
im eröffneten "Cavalry Of Woe", werden auch leicht rockige Klänge angeschlagen. Dass dabei dennoch so gut wie keine Längen entstehen, das ist
sowohl der gefühlsstarken Stimme von Sänger Paul Masvidal, wie auch dem gleichermaßen emotionalen und gekonnten Songwriting zu verdanken.
Von daher wird wohl so mancher Hörer gebannt vor der heimischen Stereoanlage hocken und mit einem feuchten Schimmern in Augen jenen
wunderschönen Songs lauschen, die auf solch klangvolle Namen wie z.B. "No Answers", "The Fisher Tale", "Pablo At The Park" oder auch "Yellowman"
hören, und die allesamt aus diesem Album was ganz besonderes machen.
Aeon Spoke zelebrieren auf ihrem Debütwerk wunderbar melancholische und durchwegs geschmackvolle
Musik, die zum Nachdenken und Mitfühlen einlädt. Da mag man es der Band auch verzeihen, dass ihre Musik einem den schönsten
Frühlingstag trübt und somit in dieser Jahreszeit nicht zu suchen hat. Wobei wenn ich mir es recht überlege, dann ist die Musik
von Aeon Spoke sprichwörtlich eines, nämlich Zeitlos.
Nando
Rohner – www.sounds2move.de /
10.03.2007