Adyta „Rose of Melancholy“ EP (Demo) / VÖ 2009

 

 

Ob Adyta, derzeit noch ein Einmannprojekt, sich das Intro des Epica-Debüts „The Phantom Agony“ als Namensparte zur Hand genommen haben, bleibt vorerst unbeantwortet. Das vorliegende Demo hat jedenfalls das eine oder andere Element aufzuweisen, das Fans der Holländer auch ungeachtet des Namens ansprechen wird.

 

Daran hat Melissa Ferlaak, die einstige Frontfrau der Symphonic Metaller Visions of Atlantis, ganz großen Anteil. Die US-Amerikanerin leiht „Rose of Melancholy“ nämlich als Session-Sängerin ihre Stimme und präsentiert sich von ihrer souveränen und gewohnt starken Seite. Die von Komponist und „Mr. Adyta“ Joakim Severinsen beigesteuerten Grunts können da nicht mithalten. Vermute ich zumindest. Denn für mich hört es sich so an, als wären besagte Aufnahmespuren teilweise völlig übersteuert („The Ophidian’s Tongue“) und damit nur unter größter Anstrengung zu deuten, oder aber deutlich zu dumpf und verwaschen aufgenommen wie im Titeltrack. Wo wurden die Grunts für dieses Stück eingegrunzt? In einem Kofferraum? Hier sollte man bis zum nächsten akustischen Lebenszeichen nachbessern bzw. einfach deutlich mehr wert auf die Aufnahmetechnik legen. Im Black Metal wäre dieser Gesang genau richtig, den vorliegenden Symphonic Metal zieht er leider unnötig nach unten. Was wohl zu vermeiden gewesen wäre, da das abschließende „Of a captive Mind“ streckenweise klanglich durchaus akzeptable Shouts parat hat. Ganz so dramatisch wie sich das jetzt anhören mag, ist das Ganze im Endeffekt zum Glück nicht, da Severinsen überwiegend seiner Gastsängerin das Feld überlässt und sich darauf beschränkt, den musikalischen Rahmen zu liefern. Und dieser tönt – im Demo-Kontext – absolut solide und hörenswert. Die Hinzunahme eines Drumcomputers klingt besser als in vielen anderen Fällen, die Gitarrenarbeit geht in Ordnung und die symphonischen Elemente wurden stimmig und kitschfrei eingeflochten. Mit einer vollwertigen Mannschaft im Rücken, für die Adyta übrigens gegenwärtig begabte Musiker suchen, steckt hier jedenfalls noch großes Potential drin. Fürs erste wären ein Drummer aus Fleisch und Blut und besseres Aufnahmeequipment für die Gesangsspuren die wichtigste Investition. Weitaus schwieriger gestaltet sich da schon die Suche nach einer Stimme, die dem geschulten Organ von Miss Ferlaak bei zukünftigen Songs das Wasser reichen kann, die ihre Vocals übrigens in ihrer Heimat eingesungen hat (was die dramatischen Qualitätsunterschiede der Tonspuren erklärt).

 

Markus Rutten – www.sounds2move.de / 27.09.2009

 

 

Infos, Webplayer und Bestellmöglichkeiten: www.adyta.no