A Day to Remember „What seperates me from you“ / VÖ 19.11.2010

 

 

 

“Homesick” war ein unbestrittener Dauerbrenner und vor allem in der Deluxe Edition samt sehenswerter DVD und tollen Akustikversionen jeden Cent wert. Diese Fußstapfen muss „What seperates me from you“ erst einmal füllen, was kein leichtes Unterfangen ist.

 

Nach dem ersten Track „Licks & Bricks“ ist man sich noch unsicher. Haben A Day to Remember die Abzweigung in Richtung Deathcore genommen? Wurde über die volle Distanz derart offensichtlich an der Härteschraube gedreht? Alles Schall und Rauch, denn dann kommen „All I want“ und „It’s complicated“ und man ist sich wieder sicher: Hier bin ich richtig! Denn die Spaßvögel aus Florida weisen mit Nachdruck darauf hin, dass sie nicht gewillt sind ihren Ruf als Hitfabrik leichtsinnig aufs Spiel zu setzen. Ein wenig heftiger als sein Vorgänger scheint „What seperates me from you“ bei den Grunt-Parts zwar durchaus zu Werke zu gehen, doch immer noch stehen Good Charlotte und Blink 182 auf der einen, und div. gängige Größen der melodischen Hardcore-Szene auf der anderen Seite Gewehr bei Fuß, wenn es darum geht, die Eltern im Geiste dieser 10 frischen Teilchen zu ermitteln. Melodieverwöhnt darf man sich vor der heimischen Anlage zurücklehnen und einen Ohrwurm nach dem nächsten auf sich einprasseln lassen. „Better off this way“ frisst sich dabei genauso unmittelbar ins Gehör wie „This is the house that double built“, ein Song bei dem leichte Schwermut mitschwingt und der sich gegen Ende hin einen kurzen 30 Seconds to Mars-Moment erlaubt. Mit seinen ungefähr 35 Minuten Spielzeit wurde „What seperates me from you“ sehr angenehm und ohne Gefahr auf Übersättigung dimensioniert, sodass man dieser Scheibe nicht all zu schnell überdrüssig wird. Sollte es jetzt noch gelingen, dass sich die Songs zu  unkaputtbaren Dauerbrennern der Marke „My Life for Hire“ oder „Downfall of us All“ mausern, kommt dieses Album auch in ein paar Monaten noch genauso gut wie jetzt. Wer auf Unterhaltung und Schmiss aus ist, kann hier so oder so nur gewinnen und auf meine ausdrückliche Empfehlung hin den Plattenladen seines Vertrauens stürmen.

 

Markus Rutten – www.sounds2move.de / 18.11.2010