A Day to Remember „For those who have Heart“ / VÖ 23.03.2007

 

 

Ui, da tischt uns das Kultlabel Victory Records, das unter anderem Bands wie Aiden, Atreyu und Silverstein herausgebracht hat, mit „For those who have Heart“ erneut ein äußerst bekömmliches Häppchen auf. Das Quintett A Day to Remember aus Florida vermischt dabei flotten Gute-Laune-Punkrock der Marke Blink 182 (abzüglich des kindischen Humors) mit Gangshouts und Hardcoregesang, sowie einer Priese Pop-Appeal.

 

Heraus kommen dabei Stücke wie das aggressive, hardcorelastige „Speak of the Devil“, aber auch spritzige Punk-Geschosse wie „Monument“ oder „Colder than my Heart, if you can Imagine“. Hier und da werden auch verschiedene Emo-Anleihen in den Sound eingeflochten, die dem ganzen überraschend eine weitestgehend unbeschwerte Note verleihen. Bei „A Shot in the Dark“ wird es dann streckenweise etwas heavier, allerdings mit Abzügen in der B-Note für die etwas schwachbrüstige Produktion des Schlagzeugs, das zwar präzise gespielt wird und präsent ist, aber schlicht nicht genug Schmackes rüberbringt. Die Vorbilder sind bei dieser blutjungen Kombo natürlich nur schwer zu übersehen oder besser gesagt zu überhören. Man steht auf sonnigen Skaterpunk wie ihn etwa eingangserwähnte Blink 182 spielten, hat aber sicher auch die eine oder andere Platte der ehemaligen Labelmates Atreyu im Schrank stehen, deren Ausgefeiltheit in Sachen Songwriting man allerdings zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht erreicht hat. Unbekannt sind den Jungs gewiss auch Bands wie AFI oder Bullet for my Valentine nicht, was kein Plagiatsvorwurf, sondern viel mehr Ursprungsforschung sein soll. Ferner hätte man das gelungene Akustikzwischenspiel „The Price we pay“ vielleicht etwas weiter hinten auf dem Album postieren sollen, da das Material dort zwar keinesfalls wirklich schlecht wird, aber eine gewisse Gleichförmigkeit nicht von der Hand zu weisen ist. Alles in allem ist A Day to Remember ein vorzeigbares Debüt gelungen, das zwar kleine Schwächen aufweist, unterm Strich aber einen durchaus brauchbaren Ansatz für folgende Hitalben darstellen kann. Wenn man sich jetzt noch darüber klar wird, ob man nun Punkrock oder doch lieber Hardcore machen will, sollte einer erfolgreichen Zukunft nichts mehr im Wege stehen.

 

Markus Rutten – www.sounds2move.de / 17.03.2007