Acey Slade & the Dark Party „The Dark Party” / VÖ 12.02.2010

 

 

 

Unverhofft kommt oft. Eigentlich hatte ich erwartet, dass hinter dem Namen Acey Slade (Ex-Murderdolls) richtig schön schmissiger Horror Punk mit Misfits-Affinität auf mich wartet. Doch dann sollte alles ganz anders kommen....

 

„Plastic Lego Queen“ eröffnet zwar mit „Hey Ho, Let’s Go“, aber nix war’s mit Ramones-mäßigem Drei-Akkorde Punkrock. Schad. Stattdessen setzt es leicht noisigen Dark Wave mit Alternative Rock-Tendenzen. Dabei ist genannte Nummer noch eine von den druckvolleren Kompositionen auf „The Dark Party“, bei welcher die Gitarren zumindest teilweise krachen. Oder krachen sollten, denn um richtig zu schieben ist dieses Album für meinen Geschmack insgesamt zu wässrig produziert. Das soll angesichts der gewählten Ausrichtung der Musik garantiert Absicht sein, steht aber der Dynamik oft im Wege. Angesichts dessen kann Acey seinem Kollegen Marilyn Manson getrost die Hand zum Gruß reichen, denn dessen vorletzter Dreher (hab ich da jemanden „Ausfall“ sagen hören?) „Eat me, drink Me“ hatte exakt das gleiche Problem. In Sachen Stimmigkeit kann man Mr. Slade und seinen drei Verbündeten absolut keinen Vorwurf machen, denn große Zerrissenheit ist diesen elf Songs nun wirklich nicht zu unterstellen. Das Quartett hat sich nun mal für diesen Weg entschieden und zieht ihn auch konsequent durch. So atmet „The Dark Party“ immer mal wieder den Geist von Bowie oder den Sisters of Mercy, wird zugleich aber genau damit Verwunderung bei dem einen oder anderen Fan auslösen, der den Hauptakteur vor allem mit den Murderdolls und Dope assoziiert. Wer dies tut kann eigentlich nur verlieren, denn von diesen beiden Formationen findet sich so gut wie nichts im Sound von Acey Slade & The Dark Party. Dauergäste in der Gruftidisse, für die eine E-Gitarre auch mal nur im Hintergrund vor sich hin schrammeln darf, werden hier schon eher auf ihre Kosten kommen.

 

Markus Rutten – www.sounds2move.de / 07.05.2010