Abscess “Dawn of Inhumanity“ / VÖ 09.04.2010

 

 

Eines kann man den vier Kaliforniern von Abscess ganz sicher nicht vorwerfen: Mangelnde Konsequenz. Seit nunmehr 16 Jahren und fünf Alben treiben die Amis mit krankem „In your face“-Old School Death Metal Unzucht mit unseren Gehörgängen. Logisch, dass da auch der sechste Streich, „Dawn of Inhumanity“, kein Zoll breit aus der Reihe tanzt.

 

Mit diesem Silberling bricht ein über 50 Minuten langes Inferno wie die Pest über die Menschheit herein. Die zehn Stücke kommen dabei ungeschliffen, roh und unvermittelt daher. Wo Abscess draufsteht, ist eben auch Abscess drin! Wer die Band noch nicht kennt: Genremäßig erwartet euch eine Mischung aus schnellem Thrash mit Anleihen aus Hardcore und Punk sowie einer Prise Doom Metal. Was dabei herauskommt, ist ein ungestümes Ganzes, das zwar stellenweise durch wilde Soli und groovige Parts etwas aufgelockert wird, aber doch hier und da etwas gar eintönig wird. Ist das der Preis, den eine Band zahlen muss, um einfach absolut ungeschliffen zu klingen? Nun, dass man zumindest gleichzeitig brutal und interessant klingen kann, haben schon mehrere Kapellen bewiesen. Abscess-Freunde können zugreifen, alle anderen (selbst die Old School Deather unter euch) sollten zuerst Probehören, da der Sound der vier Amis doch sehr gewöhnungsbedürftig ist.  

 

Richard Hänzi – www.sounds2move.de / 15.04.2010