Abrogation
„Tief, Blutig, Schwarz, Rot“ / VÖ
27.05.2011
Hach,
was waren das noch für Zeiten als ich die Melodic Deather (?)
von Abrogation irgendwann im Jahre 2003 live begutachten durfte.
Abrogation sind so eine Band, die viele Menschen irgendwoher kennen und
ihr dabei nur wenig Wertschätzung entgegen bringen. Zugegeben,
revolutionäre oder übermäßig gute
Alben haben die Herrschaften bis heute noch nicht zustande gebracht,
aber bisher waren Werke wie „Das Blut der Toten“
doch locker solide.
Wie die Band aber nun auf die Idee kommen mag, ihr neues Album
„Tief, Blutig, Schwarz, Rot“ zu nennen,
möchte ich gar nicht wissen. Musikalisch wird immer noch auf
Eingängigkeit bedachter melodischer Death Metal gezockt. In
„Des Pfarrers Tauben“ gibt es den einen oder
anderen Blastbeat zu hören, während sich der Rest der
Musik insgesamt recht unauffällig durch die Boxen quetscht.
Sänger Schwarte grunzt
verhältnismäßig verständlich,
zusätzlich baut die Band gerne seichtere Gitarrenmelodien in
ihre Stücke ein. Für diesen Stil ist der Titeltrack
mit fünf Minuten zu lang geraten, das Lied zieht sich und
entfaltet sich nicht vollständig. „Magdeburger
Hochzeit“ groovt wie eine Dampfwalze durchs Dickicht, sechs
Minuten sind aber auch hier zu viel.
Am soliden Gesamteindruck
ändert auch „Tief, Blutig, Schwarz, Rot“
nichts. Teilweise zieht sich das Album in die Länge, einige
andere Momente wie in „Des Pfarrers Tauben“ sind
hingegen schon gelungen. Den ganz großen Sprung traue ich der
Band nicht zu, Freunde vom seichtesten Melodic Death Metal mit Vorliebe
für die eine oder andere Melodie dürfen aber gerne
reinhören.
Christian Stiewe –
www.sounds2move.de