Aborted "The Necrotic Manifesto" / VÖ 25.04.2014

 

 

Frische Hartwurstwaren aus der belgischen Qualitätsmetzgerei Aborted. Sven DeCaluwe hat mit seinem Riff-Mett-affinen Haufen ein neues Album in die Auslage gelegt. Die Rezeptur: hart, brutal, böse, blutig. Fertig machen für amtliches Nackengulasch.

 

"The Necrotic Manifesto" ist kein Album für zarte Gemüter oder empfindliche Zeitgenossen. Mit großer Präzision und dem Willen zur totalen Brutalität hämmert und sägt sich das Quintett durch eine frisch ausgeweidete Dreiviertelstunde Death Metal-Galore. Der dargebotene tonale Blutrausch klingt dabei nicht nur mächtig nach Abreibung, sondern wurde auch ziemlich fett produziert - Jacob Hansen sei Dank. Textlich passend hat man sich vom "Necronomicon" inspirieren lassen, Lovecrafts "Buch über die Gesetze der Toten". Wer nach dieser Beschreibung noch nicht weiß was ihm blüht oder die Band nicht kennt, ist wohl die falsche Zielgruppe für diese 14 Brecher, zu denen sich auf der Limited Edition noch eine Handvoll Bonustracks gesellen dürfen, darunter Coverversionen von Suffocation und Sepultura. Von diesem Zubrot abgesehen geht es aber auch so ziemlich gnadenlos auf "The Necrotic Menifesto" zu, was nicht nur das tollwütige "Coffin upon Coffin" (wäre auch ein netter Albumtitel gewesen) deutlich macht, das seinen rasanten Ritt durchs Unterholz nur für einen kurzen Groove-Part sowie ein schmuckes Gitarrensolo unterbricht. Die flinken Griffbretteinlagen sind ohnehin das Salz in der Gedärmesuppe und im Grunde genommen die einzigen wirklichen Verschnaufpausen - davon kann auch "An Enumeration of Cadavers" ein Liedchen grunzen. Ansonsten heißt die Zielrichtung vornehmlich "Kettensäge im Gehörgang", aber bitteschön mit viel handwerklichem Gusto vorgetragen. Die Fans werden es einmal mehr zu schätzen wissen.

 

Markus Rutten- www.sounds2move.de