Aborted  „Strychnine.213“ / VÖ 20.06.2008

Das Gemetzel geht weiter! Aborted, ihres Zeichens Death Metal Hackfleisch Spezialisten aus Belgien, veröffentlichen mit „Strychnine.213“ ihr neues Album via Century Media Records. „Strychnine.213“ umfasst 9 neue Tracks zzgl. Intro und ballert dem geneigten Hörer ca. 37 Minuten Todesblei um die Ohren.

Das verheißungsvolle Intro namens „Carrion“ baut durch sein Riffing und die in den Hintergrund gedrängten Vocals Spannung auf, die sich nach ca. 2 Minuten im eigentlichen Opener „Ophiolatry On A Hemocite Platter“ entlädt. Es geht sofort blastig auf die Glocke, während Midtempo Elemente für Abwechslung sorgen und die Songstruktur flexibel halten. Blastbeats wirken so extremer, die Midtempoparts klingen intensiver. Dieser Song zeigt direkt alle Seiten von Aborted, hier wird sowohl hackend gedroschen als auch gegroovt. „I35“ ist eine ganze Ecke grooviger, auch hier treten Aborted zwar phasenweise ordentlich aufs Gaspedal, insgesamt halten aber groovigere Elemente die Oberhand. Ein Lob an dieser Stelle an die Integration der Soli – diese fügen sich gelungen in die Songs mit ein. Das abrupt endende und herrlich disharmonische Riffing zu Beginn von „Pestiferous Subterfuge“ mündet in einem groovigen Song, der zwar an sich relativ unspektakulär bleibt, aber eben durch dieses Riffing überzeugen kann. So weit so gut.

Weniger gelungen finde ich das recht eintönige Geschreie von Sven de Caluwe. Neben dem gängigen Grunzen bemüht er sich zwar auch ums Kreischen, aber besonders das Gegrunze wirkt gegenüber der Musik auf Dauer zu eintönig und eindimensional. Ich glaube, dass hier mehr drin gewesen wäre. Nichtsdestotrotz ist „Strychnine.213“ ein starkes Album geworden wie der Rausschmeißer „The Obfuscate“ eindrucksvoll beweist. Die Produktion ist relativ poliert, klingt aber dennoch druckvoll und nicht übermäßig plastisch.

Christian Stiewe – www.sounds2move.de / 19.06.2008