Abigail Williams „Legend“ / VÖ 30.03.2007

 

 

Abigail Williams heißt eine neue Band aus Arizona, die kürzlich über Candlelight ihre erste EP unter das Volk gebracht hat. Die 5 Tracks von „Legend“ zu kategorisieren fällt nicht gerade leicht, da man sich musikalisch zwischen alle Stühle setzt.

 

Auch wenn man sich unter anderem Death Metal auf die Fahnen geschrieben hat und das erste Album derzeit zusammen mit Legende James Murphy aufgenommen wird, sucht man den typischen Ami-Death der Marke Morbid Angel oder Malevolent Creation vergebens. Vielmehr scheint man sich an europäischen Vorbildern zu orientieren. At the Gates und der klassische Goetheburg-Sound haben deutliche Spuren hinterlassen. Doch gibt es ebenfalls moderne Metalcore Elemente auszumachen, und letztlich kann man auch symphonische und zum Teil hyperschnelle Black-Metal-Einflüsse der Marke Dimmu Borgir vernehmen. Der Gesang wird überwiegend vom typischen Schweden-Geschrei dominiert. Es werden zur Auflockerung aber auch cleane Passagen, Death-Grunts und Black-Metal-Gekeife eingestreut. Inhaltlich setzt man auf ein literarisches Grusel-Horror-Konzept, wie bereits der Bandname anklingen lässt (Abigail Williams war eine zentrale Person in den Hexenprozessen von Salem 1692 und fand auch in Arthur Millers Roman „Hexenjagd“ Erwähnung) und was durch Songtitel wie „The Conqueror Wyrm“ (Edgar Allan Poe) untermauert wird.

 

Aufgeschlossene Fans von extremem Metal sollten der Band eine Chance geben. Ich fürchte allerdings, dass der Sound vielen entweder zu modern oder andernfalls zu Black-Metal lastig klingt. Man darf auf das kommende Album gespannt sein und darauf, wohin die musikalische Reise der Abigail Williams in Zukunft geht.

 

 

Alexander Dontscheff - www.sounds2move.de / 07.04.2007