Shadow Gallery "Room V" - Plattenkritik / VÖ: 30.05.2005

Das neueste Werk von Shadow Gallery ist ein wenig verwirrend. Denn auf den ersten Blick handelt es sich um ein in sich geschlossenes Album. Falsch. Das Album ist die Fortsetzung des 98`er Longplayers "Tyranny". Gut , soweit nichts ungewöhnliches. Nur haben Shadow Gallery eben 2001 mit "Legacy" bereits ein Album dazwischen. Die Geschichte ist daher nicht wirklich präsent. Erstaunlich ist in dem Zusammenhang auch die Information, daß "Room V" gerade mal 8 Stunden nach "Tyranny" ansetzt, was für eine große Detailverliebtheit spricht. Mit Sicherheit haben sich die Jungs ne Menge Arbeit gemacht.

Stillistisch sind Shadow Gallery nur schwer zu definieren, was immer ein Pluspunkt ist. "Room V" wird sowohl Proggies als auch Hardrocker ansprechen. Die Metallische Seite ist weniger ausgeprägt. Teilweise schimmert hier und da ein wenig ANGRA durch, vor allem Freunde von Rock- (nicht Metal-) Opern wie MISSA MERCURIA werden mit diesem Silberling Spaß haben.

Keine Frage: SHADOW GALLERY beherrschen ihr Handwerk. Schon der der zweite Track, "Comfort Me" zeigt das herausragende Können von Sänger Mike Baker. Weitere Anspieltipps sind vor allem "Death of a Mother" und der Titeltrack.  Ein Problem gibt's dann allerdings doch noch: Irgendwie gibts auf diesem Album zuwenig Abwechslung. Das soll keinesfalls heißen, dass alle Songs gleich klingen, aber nach einer Weile fragt man sich doch, ob man noch mal was anders zu hören bekommt. Trotzdem eine gute Platte, die sicher ihre Anhänger finden wird. Ich wage jedoch zu bezweifeln, dass "Room V" der Band einen Aufstieg (wohin auch immer) einbringen wird....

Michael Bruns - http://www.sounds2move.de/ / 02.06.2005