M.I.God "Oceans" - Plattenkritik / VÖ 04.04.2005  

Es ist schon Unterhaltsam, wie in Promotexten immer wieder mit Superlativen um sich geworfen wird, um die betreffende Band an den Mann zu bringen.
Auch bei M.I.God wird sehr hoch gestapelt, was die Umschreibung der Musik angeht, wobei die Band natürlich auch schon einiges an Erfolgen aufzuweisen hat (1. Platz beim Jugend Rock Festival usw.).
Dennoch können solche hochgestochene Beschreibungen falsche Erwartungen wecken, was einer Band mehr schaden als nutzen bringen würde. Man sollte eine Gruppe weder an den Erfolgen, noch am Promomaterial, sondern einzig und alleine an der Musikalischen Qualität beurteilen.

Dass M.I.God durchaus Musikalische Qualität besitzen, beweist die Gruppe auf ihrer EP Oceans, die schon die dritte Veröffentlichung der Band darstellt.
Leider sind mir die beiden Vorgänger Ages of the Sun und Bionic nicht geläufig, so dass ich nicht sagen kann, in wie fern sich die Band seit ihrer Gründung im Jahr 2002 weiterentwickelt hat.
Dennoch bin ich sehr erstaunt wie versiert die Gruppe zu Werke geht, ihren modernen und eingängigen Metal auf die Konserve bahnt, ohne dabei eine wuchtige Produktion aus den Augen zu verlieren. Auch sind die sieben Songs sehr abwechslungsreich geraten, weisen sowohl stark groovende Passagen, wie auch aggressiven Gesang auf.
Mit dem Ruhigen und gelungenen Forgettable, zeigt die Nürnberger Band aber auch ihre Sanfte Seite, was diesen Song zum Höhepunkt der CD macht. Aber auch rein Akustisch möchte die Band überzeugen, wobei dass mit Ages of the Sun auch gar nicht mal schlecht gelingt, wobei aber der große Wurf ausbleibt.

Von der Gesanglichen und Instrumentalen Umsetzung befindet sich alles im Grünen Bereich, wobei mir Persönlich das kreative Talent der Gruppe noch nicht ausgereizt scheint. Somit kann man in den nächsten Veröffentlichungen sicher noch eine Steigerung erwarten, da Oceans zwar eine Solide Scheibe geworden ist, aber teilweise nicht ganz zünden möchte. Dies liegt vor allem dran, dass dem ganzen die nötigen Ecken und Kanten fehlen, was die ganze Musik zwar angenehmen hörbar, aber auch austauschbar macht.
Trotzdem kann ich ein reinhören empfehlen, da die Band durchaus Potenzial hat, der Sound im Grunde ordentlich knallt und sicher einiges an Herzblut in der Musik steckt.
Neben den sieben Songs, ist auch noch der Videoclip zu Ages of the Sun vorzufinden, was das ganze zu einem Ordentlichen Packet macht, dass aber nie als Pflichtprogramm missverstanden wird.

Nando Rohner – www.sounds2move.de / 10.04.2005