Lay Down Rotten "Gospel of the Wretched" / 08.05.2009

Der Bandname "Lay Down Rotten" klingt nach Grindcore-Einheitsbrei, wie so mancher finden mag. Aber halt… Was plätschert denn hier so gar nicht verhalten - um nicht zu sagen überaus straight, heftig und prügelnd - aus den Boxen? Ein schönes Gemisch aus old-school-Death, Göteborger Kost, teils klassischen Thrash-Elementen und weiteren Einsprengseln. "Gospel of the Wretched" ist das zweite LDR-Album, welches seinen Release beim renommierten Label Metal Blade feiern darf. Die fünf Mannen aus Hessen (DE) haben sich Anno 2007 diesen Deal mehr als verdient; noch immer erstaunlich, dass die Großen der Metalwelt erst nach verstrichenen sieben Jahren auf die talentierten Musiker aufmerksam geworden sind. Aber lassen wir die Vergangenheit ruhen und konzentrieren uns lieber auf das neuste Lay-Down-Rotten'sche Machwerk.

Gleich von Beginn an bläst der fette Sound das Haupthaar nach hinten. Die mächtige Gitarrenfraktion schmettert tolle Hooklinks und Licks, Drummer Timo Claas beherrscht sein Spiel genauso ausgezeichnet wie Jost Kleinert sein Gesangsorgan. Angereichert und ergänzt werden die Vocals durch gelegentliche Growls von Gitarrist Daniel Jakobi. Als Vergleich fallen sofort Kataklysm, God Dethroned, Edge of Sanity oder auch Six Feet Under auf. Manche Lieder benötigen mehr als einen Durchlauf, um auch angemessen in den Gehörgängen hängen zu bleiben. Hat sich der Sound dort aber mal eingenistet, bringt man ihn so schnell nicht mehr raus, so zum Beispiel bei "They won't be done". Nach einer kurzen, atmosphärischen Einleitung prügeln Lay Down Rotten dermaßen los, dass der Hörer die Wiederholtaste betätigen muss, um das eben gehörte entsprechend verarbeiten zu können. Offensichtlich ist, dass der Sound von LDR live ausgezeichnet funktionieren muss: Wie aus dem Hard- und Metalcore bekannt, verstummen kurz vor wilden Prügelparts die Instrumente, ein so genannter Break entsteht und zieht gnadenlos ungehaltenes Moshen und Bangen mit sich. Für die Produktion zeichnet sich diesmal Dan Swanö verantwortlich. Der Schwede stand selbst mit einigen illustren Bands auf der Bühne, darunter Edge of Sanity, Katatonia und Bloodbath. Dem zum Dank erreicht uns durch "Gospel of the Wretched" ein äußerst lebendiges, organisches Klangbild, kein Element verschwindet, Details lassen sich erkennen.

Mit "Gospel of the Wretched" liefern Lay Down Rotten ein grandioses Stück Death Metal ab - und damit wohl bereits einen Anwärter für eines der Death Metal-Alben 2009! Dementsprechend: Für alle Todesbleiliebhaber eine ausdrückliche Kaufempfehlung - oder aber zumindest eine MySpace-Reinhör-Pflicht!

Micha Käser – www.sounds2move.de / 03.05.2009