LAB
„Where Heaven Ends“ – Plattenkritik / VÖ 29.03.2005
Es
gibt immer wieder Künstler, deren Sound man einfach nicht richtig einzuordnen
weiß. Bands, die einfach nur nach sich selbst klingen. Eine dieser Bands sind
die Finnen von LAB. Das Quintett um Front-Koryphäe Ana sorgte zuletzt
2003 mit dem mechanisch angehauchten Album „Devil is a Girl“ und dem
Video zu „Machine Girl“ für Aufsehen. Jetzt melden sie sich mit „Where
Heaven Ends“ zurück und klingen mehr denn je nach nur einer Band – und
das sind sie selbst.
Setzte
das 2003er Album noch weitestgehend auf die Vision der Band, dass der Teufel
eine Frau ist, so dreht sich auf dem neuen Silberling fast alles um einen
gefallen Engel, der nicht so recht weiß zu welcher Seite er
nun eigentlich gehört. Wie schon bei den beiden Vorgängern stammen alle
Texte von Sängerin Ana, die auf diese Weise nicht nur ihre Persönlichkeit
auszudrücken versucht sondern auch einen tiefen Einblick in ihre Gefühlswelt
gewährt. Dabei wird konstant Wert auf intelligente Wortspiele gelegt, die sich
stets an das bereits erwähnte Grundthema des Albums anlehnen, so zum Beispiel
„She ist great when she’s good. When she’s bad she’s better“
aus dem Opener „When Heaven gets Dirty“, zu dem in Berlin auch ein
Videoclip gedreht wurde.
Musikalisch
haben LAB einen merklichen Schritt nach Vorn getan, ohne dabei zu weit von ihrem
eigentlichen Weg abzukommen. „Where Heaven Ends“ klingt um einiges
organischer als sein Vorgänger und versprüht dabei eine herbstliche Atmosphäre.
Es finden sich erneut verschiedenste Einflüsse von Gothic Rock, über
Alternative bis hin zu Pop-Elementen. LAB jedoch einem dieser Genre
unterzuordnen würde der Sache wohl kaum gerecht werden. Griffige Rocknummern
wie „Raining Dogs“ oder „Goddes“ wechseln sich mit
ruhigeren Stücken wie „Who is She“ oder dem Titeltrack „Where
Heaven Ends“ ab, immer geprägt von treibenden Hooklines und dem prägnanten
Gesang Anas. Wer einen der Vorgänger mochte wird dieses Album lieben. Aber auch
allen anderen sein ein Probedurchlauf empfohlen, denn LAB haben mit ihrem
unverkennbaren Sound ein echtes Highlight im Anschlag.