Kapaun "Intensiv" - Plattenkritik / VÖ 04.04.2005  

Mit Kapaun, beehrt uns zum tausendsten Mal eine Gruppe, deren Texte auf Deutsch verfasst sind, deren Musik alternativ angehaucht ist und die im Moment dafür sogar sehr viele gute Kritiken erhalten. Doch um eines vorwegzunehmen, möchte ich hier schon anmerken, dass mir dieses positive Feedback eher rätselhaft erscheint.

Mit dem Debütalbum Intensiv präsentiert die Band ein Werk, dass alles andere als Intensiv ausgefallen ist, da die musikalische Ausrichtung zu keinem Zeitpunkt Innovativ oder gar Originell erscheint.
Vielmehr wird zum wiederholten Mal alternativer Rock geboten, der aber in diesem Fall unspektakulär und ohne das nötige Feuer aus den Boxen dröhnt. Alles kommt einem bekannt vor, alles hat man anderswo schon besser gehört, was auch auf die deutschen Texte zutrifft, die fern jedem Lyrischem Verständnis verfasst worden sind.
So singt Sänger Georg Huber von "schleimigen Schnecken" die "mit viel Frechheit über meine Gurke liefen" (Nackte Schnecken), von "rollenden Billardkugeln" die "ins Loch hinein möchten" (Billardkugel), ohne dass sich in solchen Texten einen tieferen Sinn erkennen lässt. Das mit Terror, dann noch der obligatorische Antikriegssong zum tragen kommt, mag gar nicht mehr überraschen, wobei der Text zwar Sinnvoll ist, aber auch eine erschreckende Naivität aufweist.
Zwar bessert sich zum Ende hin das Textliche Niveau, was aber das lyrische Defizit nur minimal aufwiegt und den Gesamteindruck auch nicht verbessern kann. Auch dass die Jungs ihre Instrumente durchaus beherrschen, sollte man positiv hervorheben, wobei aber trotzdem keine Begeisterung eintreten möchte, da nichts Überragendes geboten wird.

Dem ganzen Album fehlt es einfach an der nötigen Würze, dem Willen sich in irgendeiner Form aus der breiten Masse hervorzuheben, was das ganze Werk in der Bedeutungslosigkeit verschwinden lässt.
Ich habe wirklich versucht mit dieser CD warm zu werden, ihr etliche Durchläufe gegönnt und dennoch finde ich keinen Grund für dieses Album eine Empfehlung auszusprechen.
Man sollte sein hart verdientes Geld lieber in eine andere Veröffentlichung Investieren, da es genug andere Alben auf dem Markt gibt, die eher Beachtung und einen eventuellen Kauf verdient haben.

Nando Rohner – www.sounds2move.de / 13.04.2005