Impaled "The Last Gasp" / VÖ 30.11.2007

Oakland California, welch beschaulicher Ort, uns Europäer schweben doch immer dieselben Bilder vor: Playboy Bunnys, mit oder ohne Bikini. Strand und Meer, gut aussehende Leute auf schönen Custom Bikes und tollen Hot Roads, Sonne und super Wetter. Ein Paradies - oder doch nicht? Denn was sehe ich denn da? Da stehen dunkle, bluttriefende Gesellen, mit langen Haaren und noch längeren Messern da. Diese Gestalten hören auf den Namen Impaled und deren Vorliebe für Blut und Gedärme kann man schon auf dem Cover ihres neuesten Werkes "The Last Gasp" sehen. Unwillkürlich frage ich mich, ob sich meine Gedärme nach der Konsumation dieser Scheibe auch gleich verabschieden werden?

Blut soweit das Auge reicht, jeder Vampir würde hier vor Freude ab gehen wie Dracula auf Koks, ein wahres Festfressen für Blutsauger also. So soll es doch sein, denkt sich jeder Bloody Grindcore Fan. Schnelle Gitarren, die bis zur Verzweiflung gefoltert werden und ein Schlagzeuger, der den Herzschlag einer sich auf der Flucht befindender Person imitiert, so richtig pulsierend und von Angst zerfressen. Zu guter letzt sind da noch der Bassist und der kaum verständliche Sänger, die die beiden netten Psychokiller von nebenan spielen. Hier und da dürften die Folterknechte sogar noch mehr Härte an den Tag legen, denn das würde ihrem Sound mehr Nachdruck verleihen, doch im Großen und Ganzen ist das schon eine richtig super Leistung. Gelungenes Zusammenspiel aus Death Metal und Grindcore, gespickt mit High Speed, nie überladen und immer mit einem klaren Ziel: Dem finalen Cut!

Impaled machen ihrem Namen, der nichts anderes als eine altertümliche Hinrichtungsmethode ist, alle Ehre. Diese sieht wie folgt aus, ich darf zitieren: "…man bindet solchen Übeltätern Seile an die Füße, stößt ihnen einen Spieß zu dem hinteren Leib hinein… Zuerst aber kniet der Verurteilte mit in den Staub gedrücktem Haupte nieder, die angezogenen Oberschenkel gekreuzt; und die Bahn hinreichend eingefettet, der Pfahl, aber nicht angespitzt, sondern abgestumpft, … die Organe beiseite schiebt, und wird fünfzig bis sechzig Zentimeter in den Mastdarm eingeführt, dann mit dem Verurteilten senkrecht aufgerichtet. Und der Körper mit seiner Schwere drückt Mann oder Weib hinab, und langsam dringt der Pfahl durch den Körper, sucht den tödlichen Weg." Lecker oder nicht? Der allseits beliebte Graf Vlad Draculea hat dies ja bekanntlich zum morgendlichen Frühsport Nummer eins erklärt. Da zeigt sich wie verschieden die Geschmäcker doch sind. Impaled wird für die einen das absolut richtige sein, aber für alle anderen, Finger weg, das Ganze gibt nur schlimme Alpträume, vor denen sogar Freddy Krüger Angst hätte.

Alessandro Bertolotti – www.sounds2move.de / 01.12.2007