Equilibrium "Turis Fratyr" - Plattenkritik / VÖ 14.02.2005

Lange musste der Fan auf das Debüt von Equilibrium warten, sich nur mit dem exzellenten 2003er Banddemo zufrieden geben, dass schon großes erahnen lies.
Doch nun, nach einigen Verzögerungen, ist es soweit und das Album liegt endlich in den Läden, um von den nicht wenigen Fans gekauft zu werden. Und eines wird einem beim ersten Hören klar, dass die Vorschusslorbeeren die der Band vorausgingen begründet waren, hier was ganz starkes im Player rotiert.

Nach einem kurzen und Atmosphärischen Intro (Turis Fratyr) legt die Gruppe mit dem Hammersong Wingthors Hammer auch schon kräftig los.
Sofort wird man von der wuchtigen Produktion an die Wand gedrückt, vom gelungenen und rasenden Mix aus Black und Folk Metal in höchste Euphorie versetzt, oder einfach nur zum wilden Headbangen animiert. Und wenn dann noch Epische und Gänsehauterzeugende Stücke wie Widars Hallen (allein der Schluss ist der Hammer) zum Zuge kommen, dann ist wohl diese Scheibe endgültig heilig gesprochen.
Dass die Gruppe aber auch den Blick über den Tellerrand wagt, sich auf Experimente einlässt, zeigt dass letzte Lied der CD (Shingo Murata), bei dem doch tatsächlich karibische Reggaeklänge erklingen.

Sicherlich ist die Musik von Equilibrium nicht sonderlich originell, da uns von Finnischen Gruppen a la Finntroll, schon lange solche wilden Mixturen serviert werden. Dennoch gelingt es der Band ihrem Sound eine eigene Note zu geben, so dass sie fern jeder Trendkopie ihre eigene Nische finden.
Auch ist es erstaunlich mit welcher Reife das Debüt eingespielt wurde, bei dem wirklich jeder Song bestehen kann, es keinen Durchhänger zu entdecken gibt. Was aber auch an der Tatsache liegen mag, dass mit Unter der Eiche, Heimdalls Ruf, Die Prophezeiung, Nordheim und dem Sauflied Met, einige vom Demo erprobte Stücke ihren Weg auf den Erstling gefunden haben.Dennoch muss man eingestehen, dass nicht jeder Band ein Song wie der schon erwähnte Widars Hallen gelingt, der für mich ganz eindeutig das Highlight des Albums darstellt.
Somit bleibt nur zu sagen, dass man wohl in Zukunft noch großes von Equilibrium erwarten darf, da das Debüt die Messlade schon sehr hoch angesetzt hat.

Nando Rohner – www.sounds2move.de/ / 25.03.2005