Eluveitie "Ven" - Plattenkritik / VÖ 6.9.2004

Die Musik von Eluveitie lässt sich wohl am besten mit einem rohen Diamanten vergleichen, der trotz seines von Makel behafteten Wesen, so schön und faszinierend wirken kann. So ist der Mix aus teils Irisch angehauchtem Folk, rohem Metal der sich mit Atmosphärischen Elementen paart, einfach nur ansteckend gut und reist den Hörer von der ersten Minute mit.
Dies erstaunt umso mehr wenn man bedenkt, dass Eluveitie Landleute von mir, sprich Schweizer sind und somit beweisen, dass wir mehr als nur DJ Bobo oder die Schnulzenbarden von Gotthard zu bieten haben.

Beim dem Debütwerk Ven handelt es sich aber leider nicht um ein vollwertiges Album, sondern um eine EP, bei der nach 25 Minuten schon die letzten Klänge ertönen.
Dies hält aber die Band nicht davon ab, nach einem kurzen atmosphärischen Intro (D'Veritu agage D'Bitu) mit dem 2. Song Uis Elveti einen echten Ohrwurm zu zünden. Bei dem Dudelsäcke, Flötenklänge, harte Gitarren und der rohe Gesang von Frontmann Chrigel mit soviel Power und Lebensfreude aufeinander treffen, dass es einfach eine wahre Freude ist.
Doch die Band hat noch mehr im Angebot, da sich nach dem instrumental und Song Nummer drei Oro, das wahre Highlight des Albums ankündigt. Mit Lament wird einem ein wahrlich wilder Mix aus Metal und Irischer, auf Geigen gespielter, Tanzmusik dargeboten, der so mitreißend ist, dass andere Bands für solch ein Lied morden würden.
Das sehr harte, aber trotzdem folkartige Druid wie auch der letzte, epische und instrumentale Song Jezaig können ebenfalls auf der ganzen Linie überzeugen, was dieses Album frei von Durchhängern macht.

Dass die Texte von Eluveitie in einer alten rekonstruierten Sprache, Namens Helvetic Gaulish verfasst sind, macht diese CD zusätzlich noch interessanter, gibt dem ganzen die nötige Würze. So dass man nach der viel zu kurzen Spielzeit Lust auf mehr hat, viel mehr von diesem genialen Mix hören möchte und verzweifelt feststellt, dass es im Moment nicht mehr gibt.
Somit bleibt nur zu hoffen, dass die Band bald für Nachschub sorgt, einem ein ganzes Album präsentiert und somit den gelungenen Einstieg in die Szenen nachhaltig untermauert.
Bis dahin kann ich allen interessierten, allen die ein Ohr voll von der Musik riskieren möchten, einen Besuch auf der Bandhomepage oder gleich den Kauf der EP wärmstens ans Herz zu legen.

Nando Rohner – www.sounds2move.de/ / 20.03.2005