Eagles Of Death Metal "Death By Sexy" - Plattenkritik / VÖ 21.07.2006

Mit dem Erfolg des Erstlings "Peace, Love, And Death Metal" knüpfen sich hohe Erwartungen an "Death Of Sexy" an. Eagles Of Death Metal-Mastermind Jesse "The Devil" (neuerdings auch "Boots Electric") Hughes und Schlagzeuger Josh "Baby Duck" Homme setzen, um den Erwartungen gerecht zu werden, auf prominente Helfer: Unter anderem wurde die Wüstenrock-Legende Dave Catching als Gitarrist verpflichtet, Ex-Mötley Crüe- und -Hole-Schlagzeugerin Samantha Maloney springt für den kürzlich Vater gewordenen Josh Homme ein, dessen Frau "Queen B" Brody Dalle (The Distillers) auch mit von der Partie ist.

Wenn wir schon beim Namedropping sind: Für den Videoclip der ersten Single "I Want You So Hard (Boy's Bad News)" konnten niemand geringeres als Jack Black (Tenacious D.) und Dave Grohl (Foo Fighters) verpflichtet werden. "Death By Sexy" wurde in nur zwölf Tagen komplett eingespielt und gemischt. Hinter den Reglern saß Queens Of The Stone Age-Chef Homme persönlich. Bei all den Superstars sollte man meinen, dass hier ein Album allererster Güte heraus gekommen ist. Mit dem Opener "I Want You So Hard (Boy's Bad News)" legt das Album auch gleich ordentlich los, "I Got A Feeling (Just Nineteen)" ist bestens zum Tanzen in der nächstgelegenen ranzigen Disse geeignet. Der Refrain von "Cherry Cola" klebt genau wie eben diese süß zwischen den Zähnen und verursacht auf Dauer kariöse Zahnschmerzen. Hier driftet das Album ganz schnell in monotonen Gleichklang aus rifflastigem 70s-Schweinerock mit Country-Anklängen ab. Dass die Eagles keine Ambitionen haben ernste Musik zu machen, ist bekannt. - 45 Minuten voll von Party-Nummern, abgedroschenen I-wanna-fuck-and-dance-Lyrics und Hughes Falsettstimme, die sich immer kurz vorm Jodeln wieder fängt, sind dann aber doch zu viel für die heimische Stereoanlage, da kann auch Hommes solide Drum-Akrobatik nichts mehr reißen. Auf Trinkspiel-Parties, auf der Bühne oder eben in der Disco mit speckigem Boden funktioniert das Ganze aber wunderbar.

Katrin Reichwein - www.sounds2move.de / 20.07.2006