DIE! "Manche Bluten Ewig" - Plattenkritik / VÖ 17.01.2005

Mit Manche Bluten Ewig, feiert die aus Bergisch Gladbach stammende Combo DIE!, ihr zehnjähriges Bandbestehen, wie auch die erste Veröffentlichung bei einem grösseren Label.
Zuvor konnte durch zwei Selbstproduzierte CDs und eine staatliche Anzahl von Liveauftritten, sich schon eine kleiner Fangemeinde und die nötige Erfahrung erspielt werden. Was sich nun im vorliegenden Output positiv auszahlt, da sich die Band sich ihren Fähigkeiten bewusst ist, was dieses Werk wohl nicht nur für Fans interessant macht.

"Neue Deutsche Härte", dieser musikalischen Spielart haben sich DIE! durch und durch verschrieben, wobei lobenswerterweise eine Anbiederung an den Genregöttern Rammstein ausbleibt.
Schon mit dem ersten Song Bis ans Ziel, legt die Band einen eingängigen Ohrwurm vor, dessen Mix aus fetten Gitarren, leichten elektronischen Spielereien und sanft morbider Atmosphäre durchaus zu gefallen weiss. Aber auch Geh mit Mir (ein Hammersong), das Titelstück Manche Bluten Ewig, Rette Mein Herz, Bis auf`s Blut oder auch das wunderschöne Bis ans Ziel (Part 2), fressen sich jeweils in denn Gehörgängen fest.
Doch auch die restlichen Songs können jeweils überzeugen, was auch daran liegen mag, dass die Band durchwegs sehr variabel zu Werke geht. Egal ob rockige oder metallische Stücke, hier wird einem von beidem was geboten, ohne dass das Album unentschlossen oder überfrachtet wirkt. Dazu gesellet sich noch die markante Stimme von Oliver Jung, der sein Gesangsorgan sehr gekonnt einsetzt, somit den Liedern immer die passende Stimme und Stimmung verleiht.
Aber auch auf der Textlicher Ebene können DIE! bestehen, da hier auf Klischees und platte Provokationen verzichtet wird und man lieber mit einem Tiefgründigen, Interpretationsreichem Lyrischen Gesamtkonzept überzeugen möchte.

Mit Manche Bluten Ewig haben DIE! ein absolut gelungenes Werk abgeliefert, einen interessanten und hörbaren Beitrag zur "neuen Deutschen Härte" ins Leben gerufen, bei dem jeder Fan seine Freude haben wird.
Sicherlich erfindet die Band das Rad nicht neu, erzeugt aber genug Eigenständigkeit, um aufzuzeigen dass man nicht immer Rammstein oder Omph! zitieren muss, um auf dem Markt zu bestehen.

Nando Rohner – www.sounds2move.de / 14.04.2005