Bullet For My Valentine "Hand of Blood" (EP) - Plattenkritik/ VÖ 25.04.2005

"Wo zum Teufel sind all die Riffs hin?", dies fragte sich Bullet For My Valentine Frontmann Matthew Tuck und beschloss zusammen mit seinen Jungs, Michael Padget (Gitarre), Michael Thomas (Drums) und Jason James (Bass), sich auf die Suche nach selbigen zu machen.
Der Weg der jungen Waliser führte durch unzählige schweißtreibende Liveauftritte (u.a im Vorprogramm von Chimaira), was ihnen in England schon einen sehr guten Ruf an der Livefront bescherte.
Doch nun ist es Zeit mit der EP Hand of Blood (in England als Selbstbetitelte CD schon länger erhältlich) das Debütwerk abzuliefern, um der Welt damit zu beweisen, dass die Suche nach den Gitarrenriffs mehr als nur erfolgreich war.

Schon mit dem ersten Song (Hand of Blood), lässt die junge Gruppe nichts anbrennen, fegt mit einer fetten Gitarrenfront alles nieder, was nicht rechtzeitig in Deckung geht.
Hier ist eine Band am Werke, die hörbares Können besitzt, die nicht erst seit gestern zusammen musizieren und sichtlich hoch motiviert ist. Sicher ist die musikalische Ausrichtung nicht sonderlich Originell, da Bullet For My Valentine im momentan angesagten Emocore / Metalcore Becken wildern, was aber wenigstens sehr versiert und überzeugend getan wird.
So besitzt Sänger Matthew Tuck eine gut geschulte Stimme, kann sowohl die klaren und emotionalen, wie auch die aggressiven Gesangspassagen ohne Mühe unter einen Hut bringen. Dieses Talent kommt natürlich allen 5 Songs zugute, wobei ich in diesem Zusammenhang den Song Curves als Beispiel hervorheben möchte.
Doch auch die Instrumentalmannschaft versteht unüberhörbar ihr Handwerk, serviert dem Hörer ein amtliches Brett, bei dem wohl jeder Genrefan ausrasten wird(man höre sich nur das geile No Control an). Ebenfalls ist der Gruppe von Produzent Colin Richardson und Mixer Andy Sneap (u.a. Machine Head), ein extrem fetter und transparenter Sound verpasst worden, was jeden Song für sich zum einem wahren Nackenbrecher macht.

Diese EP ist im Grunde rundum gelungen, hier wird alles geboten was der betreffende Fan von solch einer Gruppe erwartet (inkl. Video und Multimediapart), ohne irgendwelche Experimente zu wagen.
Das ist auch der einzige Kritikpunkt den ich anbringen möchte, da Bullet For My Valentine keinerlei neue Impulse oder kreativen Ideen in die Sparte des Emocore / Metalcore einbringen. Dennoch kann ich eine Empfehlung für alle aussprechen, die Sehnsucht nach mächtigen Riffmonstern haben, auf solchen Sound abfahren oder einfach erfahren möchten "wo all die Riffs hin sind", denn hier sind sie.

Nando Rohner – www.sounds2move.de / 13.04.2005