Asia "Silent Nation" - Plattenkritik / VÖ 30.08.2004

Ja, was ist das denn? Da gibt es seit den 80ern eine 'Allstar-Band', bestehend aus Geoff Downes (ex-Buggles, ex-Yes), John Payne, Guthrie Govan und Chris Slade (ex-Gary Numan, ex-AC/DC, ex-Manfred Mann's Earth Band) und sie ist spurlos an mir vorbei gegangen. Ok, ich gebe es ja zu: Bildungslücke. Aber ob diese Lücke unbedingt geschlossen werden musste, bleibt fraglich.

Sind die ersten Traskc "What about love" und "Long way from home" nocht deutlich in der Schiene des gut verdaulichen Pops angesiedelt, entwickelt sich der Rest des Albums schnell zu betont melodischem Stadion-Progrock. Bei Asia stehen allem voran die Vocals im Vordergrund. Gepaart mit eingängigen Refrains, rockigen Gitarrensoli, die ein bisschen aus dem Zusammenhang gerissen wirken, und flächenfüllenden Keyboards begibt man sich auf eine Zeitreise zurück in die 80er Jahre. Stets auf Tuchfühlung mit alten Syntieklängen, die für meinen Geschmack stark überholt sind.

Asia ist es aber ohnehin egal, ob Kritiker sie als oldfashioned abstempeln. "Wir kopieren niemanden und ruhen ganz gelassen in unserer eigenen musikalischen Welt", so Payne. Downes: "Asia sind eine Classic Rock Band". Wer auf Classic Rock steht, kann hier getrost zu greifen, denn weh tun Asia nicht.

 

Katrin Reichwein - www.sounds2move.de / 15.09.2004