3 Inches of Blood „Fire up the Blades“ / VÖ 22.06.2007

 

 

Der Kreuzzug für den wahren Metal geht weiter! Und dieser Kampf wird brutal und blutig werden! Propagiert wird dieser Feldzug von der kanadischen True-Metal-Formation 3 Inches of Blood, die bereits auf dem Cover ihres neuen, dritten Albums „Fire up the blades“ die (mittelalterlichen) Waffen präsentiert, mit denen man dem Feind zu Leibe rücken will. Schließlich beabsichtigt man, die Straßen der Städte, in denen man tourt, mit dem Blut der „Heavy Metal Posers“ zu fluten...

 

Soweit zur Theorie. Wer sich propagandistisch so weit aus dem Fenster lehnt, muss entweder Joey DeMaio heißen oder musikalisch einiges auf dem Kasten haben. Letzteres kann man den sechs Jungs aus Vancouver durchaus bescheinigen. Das Gitarren-Duo Shane Clark und Justin Hagberg vermag es gleichermaßen harmonische Gitarrenläufe a la Iron Maiden, nackenbrechende Killer-Riffs oder tollkühne Soli auf ihren Instrumenten zu zaubern. Drummer Alexei Rodriguez und Bassist Nick Cates bilden die solide Rhythmus-Wand. Dabei geht es teilweise ziemlich heftig zur Sache. Auch wenn ich bislang die in der Bandinfo beschriebenen Black-Metal-Einflüsse noch nicht ausmachen konnte, die Speed- und Thrash-Metal Anteile am Sound der Kanadier sind nicht zu überhören. Für den fetten Klang der CD zeigte sich Slipknot-Mastermind Joey Jordison verantwortlich. Markantestes Wiedererkennungsmerkmal der Band ist der Wechselgesang der beiden Vokalisten Jamie Hooper und Cam Pipes, die gleichzeitig die letzten verbliebenen Mitglieder sind, die auch auf dem Vorgängeralbum „Advance and Vanquish“ zu hören waren. Während Schreihals Hooper auch in einer Metalcore- oder zur Not in einer Death-Metal-Band bestehen könnte, klingt Pipes wie Udo Dirkschneider auf  Speed (in einigen Momenten fühlt man sich auch an Rob Halford erinnert). Dass diese Mischung den ein oder anderen Fan kosten wird ist gewiss, doch macht sie meiner Meinung nach gerade den besonderen Reiz der Band aus.

 

Von den 13 auf „Fire up the Blades“ vertretenen Songs empfehlen sich das melodische „Forest King“ und das groovige „Trial of Champions“ als Anspieltipps. True-Metal-Warriors die auch eine Affinität zur härteren Gangart haben, sollten der Scheibe definitiv eine Chance geben. Alle anderen sollten lieber auf der Hut sein, wenn der Kreuzzug des wahren Metals in ihrer Stadt Halt macht.

 

Alexander Dontscheff - www.sounds2move.de / 21.06.2007