1349 "Massive Cauldron of Chaos" / VÖ 03.10.2014

 

 

Das nenne ich mal schnörkellos. Die Norweger 1349 (Zur Erklärung: in dem Jahr raffte die Pest zwei Drittel der damaligen norwegischen Bevölkerung hinweg) liefern mit ihrem sechsten Album „Massive Cauldron of Chaos“ eine Black Metal Harke ab, die sich gewaschen hat. Obwohl Black Metal? Mit dem bewusst schlecht produzierten True BM-Kram, den man mit Norwegen oft verbindet, hat das hier gewiss nichts zu tun. Die acht Songs in knackigen 38 Minuten sind fett produziert, haben eine starke Thrash-Schlagseite und überraschen sogar bisweilen mit Gitarrensoli. Drum-Legende Frost prügelt die Scheiße aus seinem Kit, Gitarrist Archaon zaubert ein Killerriff nach dem anderen aus dem Handgelenk und Frontmann Ravn krächzt sich genretypisch (Marke neue Satyricon) durch die bestimmt geschmackvollen Lyrics (Titel wie „Godslayer“, „Exorcism“ oder “Mengele´s“ lassen das zumindest vermuten). Mal gibt es ein stimmungsvolles Intro („Cauldron“, „Exorcism“), Outro („Mengele´s“) oder ein Killerbreak mit anschließendem Basslauf („Chained“ - um auch Viersaiter Seidemann namentlich erwähnt zu haben). Aber im Großen und Ganzen gibt es eigentlich hauptsächlich auf die Fresse. Der nicht einmal Zweiminüter „Golem“ sei hier als bestes Beispiel genannt. Der Rausschmeißer „Godslayer“ bietet dann neben dem Geprügel auch noch mal ein paar atmosphärische Parts mit düsterem Sprechgesang.

„Massive Cauldron of Chaos“ ist eine Abrissbirne, die man all jenen guten Gewissens empfehlen kann, die sich die Gehörgänge mal wieder so richtig durchpusten lassen wollen.

 

Alexander Dontscheff - www.sounds2move.de