Interview mit Antony Parviainen von MACHINE MEN

 

 

sounds2move: Mit „Circus of Fools“ habt ihr aktuell nicht nur euer drittes, sondern auch euer bestes Album veröffentlicht. Wo liegen für dich die Unterschiede zwischen euren ersten beiden Werken „Scars & Wounds” & „Elegies” und „Circus of Fools“?

 

Anthony: Zuerst möchte ich dir Recht geben, auch ich finde dass „Circus of Fools“ unser bisher bestes Album ist. Im Vergleich zu unseren ersten beiden Alben ist „Circus of Fools“ um einiges härter, düsterer und energiegeladener geworden.

 

Hat der Albumtitel eine tiefere Bedeutung bzw. bist du der Meinung, dass der Song „Circus of Fools“ der beste Song auf dem Album ist, oder wieso habt ihr gerade diesen Song zum Titeltrack erkoren?

 

Der Albumtitel besitzt keine tiefere Bedeutung. Der Song dreht sich schlicht und einfach um dumme Leute, die einen nicht akzeptieren wollen und einem das auch ins Gesicht sagen. Wobei wir das Album ursprünglich „The Shadow Gallery“ nennen wollten, was aber bei unserem Plattenlabel nicht auf sonderlich viel Gegenliebe stieß. Sie empfahlen uns den Namen „Circus of Fools“ und wir nahmen das so hin, da das ebenfalls ein guter Albumtitel ist. Im Endeffekt kommt es so oder so nur auf die Musik an.

                  

Von einem provokativen Blickwinkel ausgesehen könnte man sagen, dass es sich bei der Metal-Szene oft auch um einen „Circus of Fools“ handelt, da irgendwie jeder gegen jeden ist. So mögen z.B. die Death Metal Fans die Black Metal Fans nicht, während die Black Metaller die Power Metal Liebhaber ablehnen usw.

Wie ist deine Meinung hierzu?

 

Es sollte eigentlich selbstverständlich sein, dass jeder die Musik hören möchte, auf die er gerade Bock hat, ohne dass irgendwer darüber urteilen mag. Ich höre z.B. jede Art von Musik, solange mir der Gesang, die Melodien und die Songtexte zusagen, da es für mich nur darauf ankommt. Ab und zu kommt es mir so vor, dass z.B. alle, die Black Metal hören, es sich zum Prinzip gemacht haben, dass sie ansonsten keine andere Musik hören möchten bzw. nicht einmal andere Musik antesten möchten. Auch habe ich es schon mitbekommen, dass gewisse Leute nur das erste Album einer Band gemocht haben, da die Band damals noch nicht so erfolgreich war. Nun, ich möchte eigentlich darüber nicht Urteilen, aber so was ist BULLSHIT!

 

Der Song „No Talk Without The Giant” wurde als Single ausgekoppelt. Bist du der Meinung, dass dieser Song der Beste auf dem Album ist, oder wieso habt ihr gerade diesen Song als Single raus gebracht?

 

Es war einfach die richtige Entscheidung diesen Song als Single auszukoppeln, da es sich dabei um einen typischen Singlesong handelt. Ich bin aber nicht der Meinung, dass dieser Song das Album am besten repräsentiert, da es auf dem Album keinen weiteren ähnlichen Song gibt. Wie auch immer, ich mag den Song und er ist auch gut live zu spielen.

 

Für die „No Talk Without The Giant” Single habt ihr eine akustische Version des Songs „October“ (im Original vom „Elegies”) aufgenommen. Wieso habt ihr gerade von diesem Song eine akustische Version aufgenommen, und nicht z.B. einen weiteren neuen Song auf die Single gepackt?

 

Die Originalversion des Songs haben wir damals im Rahmen der Aufnahmen für das „Elegies” Album aufgenommen, sie war auf der Japanversion des Albums als Bonustrack enthalten. Und da wir für die Single keine Songs übrig hatten, haben wir uns dazu entschieden, diesen Song nochmals in einer akustischen Version aufzunehmen. Es ist immer wieder witzig, solche Alternativversionen aufzunehmen.

 

Mit „The Cardinal Point“ lasst ihr das Album mit einem richtig epischen Song ausklingen. Würdest du sagen, dass ein gutes Metal-Album solch einen richtigen epischen Song als Finale braucht, um somit richtig mächtig zum Abschluss zu kommen?

 

Absolut, ich bin der Meinung, dass solch ein Song für ein gutes Metal-Album unabdingbar ist. Ein gutes Album braucht im Allgemeinen eine Anzahl an unterschiedlichsten Songs, wie z.B. einen schnellen und aggressiven, oder auch einen langsamen und emotionalen. Denn meiner Meinung nach kommen nur so die einzelnen Songs auch richtig zur Geltung. Auf alle Fälle war „The Cardinal Point“ für uns ganz klar der einzige Song, der als letzter Song auf dem Album in Frage kam, da er einfach wie ein Abschlusssong klingt.

 

Viele Leute haben es schon gesagt und ich werde es nun auch tun: Du klingst in Sachen Gesang teilweise extrem nach Bruce Dickinson, wobei ich nun wissen möchte, ob dich solche Vergleiche langsam nerven?

 

Selbstverständlich ist so ein Vergleich mit Bruce Dickinson für mich ein Kompliment und es nervt mich auch nicht so was zu hören, nur ist es mir auf eine Art auch vollkommen egal. Bruce ist zweifellos ein großartiger Sänger, und die Leute werden sich auch immer an ihn erinnern, was wiederum auch mein Ziel ist, dass sich die Leute an mich als großartigen Sänger erinnern.

 

 

Interview: Nando Rohner – www.sounds2move.de  

 

Link: www.machinemen.net