Interview mit Malja von LAPKO

 

 

Euer Sound klingt meiner Meinung nach sehr eigenständig uns lässt sich wenn, dann mit den großen Coheed and Cambria vergleichen. Hört ihr diesen Vergleich öfters? Und wo liegen eure musikalischen Wurzeln?

 

Du hast recht, wir mögen die Songs von Coheed and Cambria sehr. Wir haben bei uns die gleiche Art des Gesangs und auch bei uns sind die Songs nicht immer nur nach dem Muster „Strophe – Refrain – Strophe“ aufgebaut. Und unsere Einflüsse sind breit gefächert. Wir mögen beispielsweise Bands wie Queen, Foo Fighters und Queens of the Stoneage.

 

Mit über einem Jahr Verspätung erscheint euer zweites Album „Scandal“ im Februar auch in Deutschland, der Schweiz und dem Rest Europas. Entspricht das Album denn noch eurer Vision von Lapko oder hat sich in den letzten 12 Monaten ein Wandel in eurer musikalischen Wahrnehmung erkennbar abgezeichnet?

 

Ja, die hat sich in der Tat geändert. Mittlerweile fühlt es sich so an, als wäre unser Material einfacher und direkter als die früheren Songs. Aber ich muss auch dazu sagen, dass die Leute da normalerweise nicht mit uns übereinstimmen und eine andere Meinung vertreten, haha. Ein Jahr kann zeitgleich einfach sehr lang und sehr kurz sein, vor allem wenn du an die Karriere einer Band denkst. Kleinigkeiten können ein Riesenschritt für eine Band sein, allerdings kann es umgekehrt ebenso gehen.

 

Vor ein paar Wochen habt ihr die Arbeiten an eurem dritten Album beendet, das ihr im Februar aufnehmen wollt. Wird es mit der dritten Platte erneut eine große Verschiebung der Veröffentlichung zwischen Finnland und dem Rest Europas geben? Oder wollt ihr „Scandal“ erst einmal promoten und das nächste Album eventuell bewusst aufschieben?

 

Ich nehme an, dass wir im Frühling und Sommer mit dem brandneuen Album in Finnland touren werden, und gleichzeitig im Ausland das noch aktuelle Album bewerben werden. Wir hoffen aber, dass wir das Album im Herbst im restlichen Europa in den Handel bringen können.

 

„Scandal“ scheint in gewisser Weise ein Konzeptalbum zu sein. Auf dem Plattencover, aber auch auf eurer Webseite kann man euch und andere Menschen sehen, die sich mit ihrer Hand das rechte Auge zuhalten. Wofür steht diese Geste und was wollt ihr auf diese Art und Weise ausdrücken?

 

„Scandal“ ist eigentlich ein Album, das von der Ausgeglichenheit handelt. Als ich ein paar der Texte geschrieben hatte, mussten wir feststellen, dass jeder der Songs eine Art Überthema hatte, welches man einfach mit dem Wort „Skandal“ beschreiben kann. Auf die Sache mit der Hand sind wir gekommen, als wir darüber nachdachten wie man das Gefühl beschreibt, das man hat, wenn man feststellt, dass etwas falsch läuft und man handeln muss. Manchmal willst du die Dinge einfach nicht so wahrnehmen, wie sie sind. Es ist gut sich daran zu erinnern,

dass jeder Skandal immer auch etwas Gutes mit sich bringt.

 

Im Bezug auf eure Heimat Finnland fallen den meisten Fans von Rock und Metal vor allem Bands wie Nightwish, Children of Bodom oder Him ein. Es gibt sicher nicht wenige, die auch davon ausgehen, dass diese Art von Musik oder diese speziellen Künstler die einzigen erfolgreichen Musiker in eurem Land sind. Glaubst du dass ihr in eurer Heimat die Exoten seid, als die euch viele ausländische Fans wahrnehmen?

 

Wir sind in der Tat sehr ungewöhnlich für Finnland. Aber das ist genau genommen auch exakt unser Ding. Ich denke wir repräsentieren in keiner Form ein typisches Genre oder einen bestimmten Stil. Einige Leute haben deshalb wohl Probleme damit, uns zu verstehen, andererseits macht es uns jedoch auch in gewisser Weise einzigartig.

 

 

Wie würdest du jemandem, der noch nie von euch gehört hat, eure Musik mit einem einzigen Adjektiv beschreiben? Ich persönlich würde zum Beispiel „melancholisch“, „ungewöhnlich“ oder gar „intelligent“ wählen.

 

„Ungewöhnlich“, damit stimme ich dir auf jeden Fall zu. Das ist glaube ich eine sehr gute Antwort, obwohl „eigenartig“ auch irgendwie passen würde... haha.

 

Im letzten Jahr habt ihr auf dem „Bochum Total“ Festival gespielt. Wie ist das Feedback ausgefallen, das ihr auf diesen Auftritt bekommen habt? Und natürlich die nicht tot zu kriegende Frage der Fragen: Gibt es Pläne für weitere Auftritte bzw. eine Tour in diesem Jahr?

 

Das „Bochum Total“ war eine großartige Erfahrung für uns. Wir hatten eine exzellente Auftrittszeit und es waren sehr viele Leute dort. Für unsere Art der Musik ist es aber wichtig, dass die Leute die Songs kennen, andernfalls ist es sicher nicht so einfach sich in das Material rein zu finden, wenn man die Stücke zum ersten Mal hört. Bekanntlich ist unser Album bei euch bisher nicht erschienen, was selbstverständlich das Hauptproblem zwischen Band und Publikum ist bzw. damals war. Ich kann allerdings bereits verraten, dass wir im Spätsommer und Herbst in Deutschland, Österreich und der Schweiz auf Tour sein werden.

 

Interview: Markus Rutten – www.sounds2move.de

 

Link: www.lapko.com