Interview mit Amanda Somerville

 

 

Amanda, wie sieht eure grundsätzliche Intention hinter Kiske / Somerville aus: Wollt ihr als reines Studioprojekt verstanden werden oder wird es unter Umständen auch eine Live-Umsetzung der Songs geben?

 

Wir haben uns ein bisschen in das Projekt verliebt und würden es super gerne live präsentieren. Es kommt wirklich darauf an, was mit dem Album wirtschaftlich passiert.

 

Kannst du zum jetzigen Zeitpunkt schon sagen, ob dieses Album als einmalige Sache geplant ist oder ob eure Zusammenarbeit zukünftig mit weiteren Veröffentlichungen fortgeführt werden soll, wie es etwa Russel Allen und Jorn Lande machen?

 

Noch nicht, obwohl wir hoffen, dass das möglich sein wird. Unsere Stimmen klingen gut zusammen wie ich finde, die persönliche Chemie zwischen uns stimmt auch und vielleicht würden wir die Songs das nächste Mal dann zusammen schreiben und aufnehmen.

 

Wie hat sich die Suche nach euren Mitstreitern an den Instrumenten gestaltet? Sander Gommans zum Beispiel ist ein langjähriger Freund von dir, den du noch von After Forever gut kennst. Wie schaut es bei den anderen aus?

 

Mat Sinner hatte ich zum ersten Mal bei den Gesangsaufnahmen für das Projekt kennen gelernt. Das ist so gut gelaufen, dass er mich gefragt hat ob ich mit ihm die Rock Meets Classic Tour machen würde, die wir im Januar gemacht haben. Die anderen Musiker hat Mat zusammen gebracht. Magnus habe ich noch nicht in “echt” kennen gelernt aber das wird bestimmt irgendwann (die Szene ist ja letztendlich klein!) und mit Martin und Jimmy war ich auch auf der RMC Tour zusammen.

 

Apropos Freundschaft: Ich schätze, ihr seid über Tobi Sammets Avantasia aufeinander gestoßen? Zumindest habt ihr dort beide mit ihm gemeinsame Sache gemacht…

 

Lustigerweise waren wir schon vorher zusammen auf einem Album, nämlich bei Aina, aber das wusste Michael eigentlich nicht; auch nicht bei Avantasia! Als ich sagte, dass ich mich sehr freue, dass wir endlich mal direkt zusammen arbeiten, sagte er “Wie? Waren wir schon mal auf einem Album zusammen?” - war lustig, haha!

 

Mat Sinner und Magnus Karlsson haben einen Großteil der Musik für euer Album komponiert. Wie stark war dein eigener Einfluss auf die Songs, abgesehen vom Gesang? Von wem stammen die Texte?

 

Wie du schon sagtest hat Mat den Großteil der Songs geschrieben, entweder mit Magnus oder mit Jimmy, und er hat auch alle Texte für die Songs geschrieben. Mein Einfluss war einfach wie ich die Geschichten der Songs für mich persönlich aufgenommen habe und diese dann mit meiner Stimme emotional präsentierte. Ich habe aber auch 3 Songs zusammen mit Sander geschrieben, die ebenfalls auf dem Album sind und da habe ich sie natürlich so gemacht wie ich sie haben wollte und die Texte sind dem entsprechend auch von mir. Da ich Mat gesagt habe, dass ich gleichermaßen Sängerin wie Songschreiberin bin, war er sehr offen für kreativen Input von mir, was ich toll fand. Dadurch bin ich emotional noch stärker mit dem Album verbunden.

 

Nach Soloalben und diversen Gast- und Studioarbeiten stellt „Kiske / Somerville“ quasi dein erstes Metal-Album als weibliche Hauptsängerin dar. Ein gutes Gefühl, oder? Auch wenn es relativ lange gedauert hat, wenn man bedenkt, wie lange du schon im Geschäft bist ;-)

 

Ich finde es natürlich toll neben so einer Legende wie Michael gefeaturt zu werden aber es ist nicht so, als ob ich das Gefühl habe “Endlich stehe ich mal im Rampenlicht”, überhaupt nicht. Ich war schon immer Solokünstlerin, die einfach auch ab und zu was für Andere im Hintergrund gemacht hat. Ich freue mich über jede Arbeit, die ich gemacht habe und noch machen werde. Alles ist für mich ein Lernprozess und gehört einfach zu meiner Karriere dazu. Ich habe nicht unbedingt das Gefühl, jetzt erst richtig angekommen zu sein. Hoffentlich habe ich noch einen langen Weg vor mir! Ich habe viele Schritte in der Metal-Szene gemacht, die mich zu diesem Punkt gebracht haben und ich bin jetzt erst einmal einfach nur happy.

 

Markus Rutten www.sounds2move.de

 

Link: www.amandasomerville.com