Interview mit Marco & Lisa von
XANDRIA
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1.
Zu
eurer ersten Single „Ravenheart“ habt ihr euren ersten Videoclip
gedreht. Wer kam auf die Idee zum Video?
1.
Zu „Ravenheart“ habt ihr euren ersten Videoclip gedreht. Wer kam auf
die Idee zum Video?
Xandria: Die Idee zur
Story wurde vom Videoteam und uns ausgearbeitet. Witzigerweise hatten Lisa
und ich im Vorfeld mal über eine optische Umsetzung rumgesponnen und
hatten da schon die gleichen Grundgedanken wie die Videoproduktionsfirma,
die dann mit ganz ähnlichen Ideen rüberkam, ohne von unseren vorher
gewusst zu haben.
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2.
Ihr werdet
dieses Jahr das Summerbreeze-Festival rocken. Wird es noch weitere
Festivalauftritte geben? Ist eine Tour geplant (Trotz Bassistensuche)?
Xandria: Ein ganz besonderes Event wird im August unser Auftritt auf
dem grössten Rockfestival Südostasiens sein, auf dem Nightwish vor zwei Jahren
bereits gespielt haben. Wer will, kann sich ja dorthin schonmal eine
Busfahrkarte kaufen (grinst). Weitere Festivals werden sicherlich folgen (z.B.
Bochum Total) und wegen einer Tour müsst ihr einfach ab Spätsommer die Augen
offenhalten...
3.
Momentan haben Gothic-Bands wie Within
Temptation einen hohen Beliebtheitsgrad in Deutschland. Glaubt ihr, dass man
euch mit WT unter eine Decke stecken wird? Wenn ja, würde es euch stören?
Xandria:
Sicher wird man uns in einen Topf packen!
Hat man doch schon letztes Jahr gemacht, obwohl unser Debut wirklich ganz anders
klang. Aber was solls, wenn die Leute Vergleiche brauchen, dann sollen sie
doch... Ist ja auch irgendwo verständlich: Wenn man Modern Talking, Within
Temptation und Xandria gegenüberstellen würde, ist wohl klar, welche beiden
man von denen am ehesten in Verbindung bringen würde. Und da wären wir auch
gar nicht böse drum, haha!
4. Seid ihr mit eurem neuen Werk
„Ravenheart“ zufrieden?
Xandria:
Voll
und ganz! Was nicht heisst, dass wir auf dem nächsten Album nicht schon wieder
anders klingen könnten, wir wollen schliesslich nicht stehenbleiben und zweimal
dasselbe machen.
5. Würdet
ihr sagen, dass sich eure Musik stark verändert hat?
Xandria: Ja.
Die Grundatmosphäre ist ähnlich, aber die Instrumentalarbeit hat sich sehr
stark verändert. Modernere, variablere Gitarrenarbeit und deutlich mehr
orchestrale Arrangements, insgesamt ein viel grösserer Abwechslungreichtum.
6. Euer Video läuft
mittlerweile auf dem Musiksender Viva+. Meinst du das ist ein Schritt in
Richtung „Mainstream“ bzw. Höhere Chartregionen oder seht ihr den Clip als
reinen Vorgeschmack aufs Album?
Xandria: Natürlich ist es vor allem
das. Ob das ein Schritt in Richtung Mainstream ist, entscheiden dann alleine die
Käufer der CD. Das hat aber keine Auswirkung auf uns. Das Album wird immer noch
genauso klingen, wenn es doppelt soviele Leute kaufen wie wir dachten, und auch
in Zukunft werden wir nur unsere persönlichen Visionen verfolgen und nicht plötzlich
anders klingen, nur weil wir im Musikfernsehen laufen.
7.
Lisa: In unserem
ersten Interview hast du Top of the Pops mit der Psychiatrie verglichen. Hast du
deine Meinung hierzu geändert? Wie würdest du reagieren, wenn ihr eine
Auftrittsanfrage dieser oder einer ähnlichen Sendung bekommen würdet?
Xandria: Ich
würde diesen Vergleich immer noch anstellen! Und vermutlich trotzdem hingehen,
denn es ist doch interessant zu sehen, wie es in einer
Irrenanstalt zugeht, oder? (grinst)
8.
Lisa: Der Text zur
Ballade „Eversleeping“ stammt von dir. Kannst du die Situation benennen, in
der du den Song geschrieben
hast?
Xandria: Da steckt ein Ereignis
in meiner Vergangenheit hinter, das ich allerdings nicht so gerne preisgeben möchte,
da es sehr persönlich ist. Vordergründig ist der Song die Geschichte um eine
um ihren toten Geliebten trauernde Frau, die sich vorstellt, dass sie im Tod
wieder mit ihm vereint sein wird. Der text darf auch so verstanden werden, dass
manches sterben oder aufgegeben werden muss, um etwas neues beginnen zu lassen
oder es auf eine neue Art beginnen zu können.
9.
Welche Songs
liegen euch persönlich am meisten am Herzen?
Xandria: Das
wechselt ständig, es gibt keinen ausgemachten Lieblingssong. Dazu ist man
selbst zu Stimmungsabhängig, und das Album bietet für viele Stimmungen etwas.
10.
Habt
ihr vor, euch nach der Ravenheart VÖ und der dazugehörigen Tour eine Pause zu
gönnen oder geht es gleich weiter mit Songwriting usw. fürs nächste Album?
Glaubt ihr die Qualität eurer Musik würde unter einer hohen Veröffentlichungsfrequenz
leiden?
Xandria: Nein,
ich habe bereits jetzt viele Ideen für das nächste Album, auf deren
Ausarbeitung ich mich schon freue. Ich glaube nicht, dass unsere Fans lange auf
das nächste Album warten müssen.
11. Seid ihr bei eurer Suche
nach einem neuen Bassisten schon fündig geworden? Welche Anforderungen habt
ihr an einen
Xandria-Bassisten?
Xandria: Grundvoraussetzung
ist natürlich sein Spiel, aber noch wichtiger ist, dass wir das Gefühl haben,
mit dem könnten wir es z.b. mehrere Wochen in einem Tourbus aushalten.
12. Was sagt ihr zu
Kritikern, die meinen, dass ihr auf der Erfolgswelle von Evanescence und Within
Temptation mitschwimmen wollt?
Xandria: Schubladendenker!
Musik-nicht-um-ihrer-selbst-willen-geniessen-Könner!
13.
Lisa:
Was tust du, dass deine Stimme immer perfekt klingt und nicht im entscheidenden
Moment (Konzerte usw) versagt?
Xandria:
Die Stimme ist kein Instrument wie jedes andere, man kann sie nicht in Reparatur
geben oder neue Saiten draufziehen. Es ist stimmungs- und tagesformabhängig,
wie meine Stimme klingt, und da die Stimme ein sehr persönliches Instrument
ist, ist es auch ok, wenn man das live mal hört. Ich gehe auch auf die Bühne,
wenn die Stimme mal etwas kratzt, und versuche mein bestes zu geben.
14.
In
welchem Kontakt steht ihr zu den anderen Bands, die bei Drakkar unter Vertrag
sind?
Xandria: Mit
Secret
Discovery zum Beispiel haben wir eine sehr enge Bindung: Ihr Keyboarder Dirk hat
unser erstes Album produziert und Sänger Kai ist unser Artwork-Designer. Mit
den anderen Bands trifft man sich ab und an auf Festivals, oder wie neulich, als
Lisa sich mit dem Lordi-Sänger in Finnland für das Cover des Break-Out
Magazins hat ablichten lassen.
15.
Gibt
es Pläne, auch im Ausland Material zu veröffentlichen?
Xandria: "K
ill the
Sun" ist bereits in vielen Ländern veröffentlicht, z.b. in Südamerika
oder Russland, und auch "Ravenheart" wird an vielen Orten der Welt zu
haben sein.
16. Nightwish treten unter ihrer neuen Plattenfirma bei TOTP und
der McChartshow auf. Ist das die Art von Promotion, die Metalbands heutzutage über
sich ergehen lassen müssen?
Xandria: Na, ich weiss ja nicht. Erst meckern alle, dass bei Top of the Pops nur
Mist läuft, und sobald dann mal die Lieblingsbands dort auftreten, kommen
sie in Kommerzruf, statt dass man sich darüber freut, dass offenbar jetzt viele
Leute einen guten Musikgeschmack zeigen oder mal gute Musik zu hören
bekommen. Das ist inkonsequent...
17. Wollt
ihr mit eurer Musik bestimmte Zielgruppen ansprechen?
Xandria: Nein, unsere Musik unterliegt
keiner strategischen Planung. Wer sie mag, mag sie eben.
18. In wie
fern habt ihr als Musiker Einfluss auf Angelegenheiten wie Tourplanung,
Merchandising ect.? Manche Künstler wollen in all diese Angelegenheiten
involviert werden, andere halten das für den Job des Labels.
Xandria: Es ist schon angenehm, sich nicht um alles kümmern zu müssen,
aber wir haben überall Mitspracherecht.
19. Könnt
ihr euren privaten Interessen noch ausreichend nachgehen oder lässt der
Medienrummel und die Arbeit das nicht zu?
Xandria: Naja, wir sind ja nun nicht Britney Spears, das läuft schon alles noch
recht locker...
20. Ist
es schwierig, private Angelegenheiten wie zum Beis
piel Beziehungen vor
der Presse zu schützen?
Xandria:
Bis jetzt nicht. Was wir preisgeben wollen, geben wir preis, und bei allem
anderen wird unsere Privatssphäre bislang weitgehend respektiert. Also, ich
habe noch keine Paparazzi gesehen, die mich beim Unterhosenkauf fotografieren
wollen!
21. Habt
ihr Angst, den Boden unter den Füßen zu verlieren?
Xandria:
Als Ostwestfalen neigen wir ohnehin nicht zum abheben, aber wir sehen da keine
Veranlassung zu. Nur weil einige Leute deine Musik mögen, bist du noch lange
kein Gott.
22
. Wer
sind eure musikalischen Vorbilder?
Xandria: Tiamat haben mich mit "Wildhoney" dazu gebracht,
selber Musik zu machen, aber gerade aktuell gibt es viele Einflüsse, Loreena
McKennitt zum Beispiel, oder Filmsoundtracks wie "Der Herr der Ringe".
23. Was
geschieht mit den Songs die nicht aufs Album gekommen sind? Es wurden ja
unseres Wissens nach 2 – 3 mehr Songs aufgenommen als letztendlich auf
„Ravenheart“ Platz gefunden haben.
Xandria: Es ist möglich, dass diese auf Samplern erscheinen oder B-Sides
einer eventuellen Single werden.
24.
Erzählt doch noch mal kurz von den Strapazen des
Videodrehs...
Xandria: Wir haben an diesem kalten Sturmwochenende im März auf einer Burg hoch
auf einem Berg nahe Nürnberg gedreht, und alleine das Wetter war eine Strapaze.
Der Wind und der Nebel im Video sind echt! Weiterhin kamen diverse blutige
verletzungen hinzu, denn in dem unwegsamen Gelände war der eine oder andere
Fehltritt nicht zu verhindern. Ein Videodreh ist aber generell zwar eine
anstrengende Angelegenheit, bei der man um 4 Uhr morgens aus den Federn muss und
bis in die Nacht hinein dreht, aber es macht auch einen Riesenspass. Trotz Regen
und Blut.
25.
Könnt ihr schon von eurer Musik leben oder müsst ihr noch anderweitig erwerbstätig
sein?
Xandria: Leben
können nur sehr erfolgreiche Bands von der Musik, wie Wolfsheim zum Beispiel.
Wir machen es immer noch nur um des Abenteuers und der Freude am Musikmachen
wegen.
26. Was
glaubt ihr wie chartet euer Album?
Xandria:
Hm. Das ist doch eh nur eine Zahl. Entscheidend ist der
Moment, in dem man die ganzen Gesichter vor sich sieht, die hinter dieser Zahl
stehen, zum Beispiel Live: Das ist es, worum es geht!
Fragen: Simone
Steinbüchel und Markus Rutten / Ausarbeitung: Simone Steinbüchel -
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