Interview mit Joshua James von EVERGREEN TERRACE

 

 

Wenn man “Wolfbiker” mit dem Vorgänger vergleicht, fällt auf, dass Ihr metallischer zu Werke geht. Wie kam es dazu?

 

Also ehrlich gesagt haben wir es nicht darauf angelegt, mehr in die eine oder andere Richtung zu tendieren. Ich finde auch nicht, dass wir „metallischer“ klingen, wenn überhaupt glaube ich dass diese Scheibe mehr Punk/Hardcore ist, als unsere vorherigen Veröffentlichungen. Wenn wir unsere Songs schreiben ist unser Hauptanliegen: „Mögen wir diese Songs?“ und „Finden wir, dass diese Songs besser sind, als die letzten, die wir veröffentlicht haben?“ Wir finden, dass man beide Fragen mit „ja“ beantworten kann und wir sind zu 100% überzeugt von dieser Platte.

 

 

Wir würdest du “Wolfbiker” jemandem beschreiben, der noch nie eine Note davon gehört hat?

 

Musikalisch würde ich sagen, es ist heavy, schnell und intensiv. Es steckt viel Leidenschaft in den Songs und es ist eine sehr vielseitige Scheibe. Es gibt eine ausgewogene Mischung aus Metal, Hardcore, Punk und Rock. Textlich hat die Scheibe viel Substanz und ist reich an Bedeutungen. Wenn man Texte mag, in denen viel Überzeugung steckt und viel Gefühl, dann liegt man mit diesem Album richtig. Und wenn euch das alles nicht reicht, dann hört euch die Platte einfach an, weil sie „Wolfbiker“ heißt. Also los!

 

 

Gibt es eine bestimmte Message, die ihr mit den Texten verbreiten wollt?

 

Ich habe das Gefühl, dass Bands und Fans heutzutage nicht mehr an Texten oder dem, was sie hören interessiert sind. Ich denke auch, dass die Bands heutzutage es nicht einmal versuchen, ihren Texten eine gewisse Bedeutung beizumessen. Das ist alles mehr wie ein Haufen zusammen gewürfelter schlauer Sätze. Für uns sind die Texte genauso wichtig wie die Musik, und deshalb wird jeder, der die Texte von „Wolfbiker“ liest verstehen können, wovon wir sprechen. Es gibt auf der Platte viel Bezug zur Realität, alle Themen von Politik, über den Zustand der Welt, Religion, Beziehungen bis hin zur Musikindustrie usw. 

 

 

Auch produktionstechnisch habt ihr einen Schritt nach vorne gemacht. Was waren eure Vorstellungen, und wie seid ihr bei der Produktion vorgegangen?

 

Diesmal waren wir wohl so vorbereitet wie nie zuvor, als wir ins Studio gingen. Einen kleinen Teil der Produktion haben wir zu Hause bei einem Freund vorgenommen und viel mehr mit dem Gesang und den Melodien herumexperimentiert als je zuvor. Das war eigentlich der einzige große Unterschied.

 

 

„Sincerity Is An Easy Disguise In This Buisness“ war euer Durchbruch in der Szene. Wie habt ihr das erlebt?

 

“Sincerity” war das erste Album, für das wirklich starke Promotion gefahren wurde, außerdem haben wir in paar Wechsel an den Drums vollzogen und letztlich auch eine Booking Agentur gefunden. Das war halt zu einer zeit, in der wir ein bisschen mehr Gas gegeben haben und alles ein bisschen ernster wurde.

 

Einige von euch spielen auch noch bei Casey Jones. Welchen Einfluss hat diese „Doppelbelastung“ auf die Arbeit mit Evergreen Terrace?

 

Ich bin der Einzige, der bei beiden Bands aktiv ist. Es ist eigentlich keine sonderlich große Belastung, da die meisten bei CJ Medizinstudenten sind und der Rest ist Teil der Roadcrew von ET. CJ sind eine Band, die einfach schreibt, aufnimmt und tourt, wenn jeder Zeit hat. Da gibt es keinen Druck was CJ angeht, insofern hat das auch keinen großen Einfluss auf die Arbeit mit ET.

 

 

Es ist kein Geheimnis, dass es bei Evergreen Terrace Musiker gibt, die nach dem Straight Edge-Grundsatz leben. Manchmal kann es vorkommen, dass ihr mit Bands tourt, die komplett entgegengesetzt leben, wie zum Beispiel bei der Hell On Earth Tour 2005, oder bei der Persistance Tour kommenden Winter. Wie beeinflusst diese Tatsache die Tourneen? Und wie schafft ihr es, nicht in diesen „Wild-Party-Lifestyle“ zu verfallen?

 

Eigentlich ist Evergreen Terrance überhaupt keine Straight-Edge-Band in dem Sinne. Ich bin momentan das einzige Bandmitglied, das so lebt, alle anderen trinken, rauchen und nehmen Drogen. Evergreen Terrace ist also doch ein ziemlicher „Wild Party Lifestyle“, haha.

 

Euer Gig beim Pressure Fest war euer einziges Konzert diesen Sommer. Warum nur so wenig?

 

Es war eine exklusive Europa-Show für den Sommer. Wir hatten in den Staaten viel zu tun und konnten aus Zeitgründen keine vollwertige Europa-Tour absolvieren.

 

 

Wie habt ihr das Pressure Fest überhaupt miterlebt? Hat aus eurer Sicht alles gut geklappt?

 

Wir haben zum zweiten Mal beim Pressure fest gespielt und es war der Hammer! Es ist denk ich unser Lieblingsfestival zur Zeit. Die Leute sind nett, die Bands sind großartig und Spaß gemacht hat’s auch. Hoffentlich werden wir nächstes Jahr wieder eingeladen!

 

 

Ihr nehmt dieses Jahr an der Persistence Tour teil. Was erwartet ihr von euren Gigs in größeren Hallen mit Bands wie Hatebreed oder Agnostic Front?

 

Wir freuen uns unheimlich auf die Persistence Tour. Wir sind große Fans von den Bands, die dort spielen  und freuen uns, nach Europa zu kommen und dort zu spielen. Das werden sicher ein paar tolle Shows und wir werden viel Spaß haben.

 

Sebastian Bering – www.sounds2move.de

 

 

Link: http://www.myspace.com/evergreenterrace