Interview mit Philip Eschenbach, Riitchy Schwarz, Nils Berger und Mark Hofmann von ESCHENBACH

 

 

Bei eurem neuen Album habe ich das Gefühl, dass man die Handschrift eures Produzenten Stephan Weidner an einigen Stellen sehr deutlich lesen kann, besonders bei einigen Gesangslinien und Arrangements. Würdet ihr mir da zustimmen?

 

Philip: Ja, da stimme ich dir zu. Stephan ist ja immerhin unser Produzent, und als solcher darf und soll er sich auch einbringen. Wir haben musikalisch allerdings einen recht ähnlichen Geschmack, daher ist während der Produktion nicht mehr wirklich viel von ihm verändert worden. Die Musik stand nämlich schon bevor wir ins studio23 einfielen.

 

Riitchy: Das Album ist ein Gesamtwerk von verschiedenen Künstlern, daher sollte eigentlich von jeder dieser Personen etwas spürbar sein.

 

Wie würdet ihr Stephan als Produzenten charakterisieren? Unterscheidet sich der Produzent Stephan Weidner eurer Meinung nach sehr vom Menschen oder Kumpel Stephan Weidner?

 

Philip: An sich nicht. Er ist ein Perfektionist, ein sehr ehrlicher Teamplayer und äußerst hilfsbereit.

 

Nils: Auch ich habe nur den einen Stephan kennen gelernt.
 

Seit den Aufnahmen zu eurem Debüt steht Riitchy Schwarz anstelle von Ben Tewaag bei ESCHENBACH hinter dem Mikro und hat auch einen großen Teil der Texte übernommen. Wie groß war sein Einfluss insgesamt auf das Debüt?

 

Philip: Da wir mitten in den Aufnahmen aus den bekannten Gründen plötzlich ohne Sänger dastanden, die Musik also schon stand als Riitchy neu dazu kam, beschränkte sich sein Einfluss naturgemäß ausschließlich auf seine Texte und seinen Gesang.

 

Vor wenigen Monaten wurde euer ehemaliger Sänger Ben zu einer Gefängnisstrafe ohne Bewährung verurteilt. Wie hat der Rest der Band dieses Urteil aufgenommen? Immerhin ist Ben immer noch ein Freund der Band und ist auch unter anderem auf dem Debüt zu hören.

 

Nils: Es hat uns selbstverständlich getroffen. Ein Freund, der ins Gefängnis geht, ist natürlich keine freudige Angelegenheit.

 

Im Zusammenhang mit ESCHENBACH fällt zwangsläufig auch automatisch der Name der Onkelz. Ist dieser Fakt aus eurer Sicht eher ein Segen oder ein Fluch? Vielleicht eine Kombination aus beidem?

 

Mark: Es ist in der Tat eine Kombination aus beidem. Auf der einen Seite wurde uns schon vor Erscheinen der Platte eine Aufmerksamkeit geschenkt, die andere Bands nach zehn Jahren noch nicht bekommen, auf der anderen Seite entstand somit eine sehr hohe Erwartungshaltung des Publikums uns gegenüber. Wir möchten allerdings verstanden wissen, dass wir die eigenständige Band ESCHENBACH sind, und nicht der x-te erfolglose Versuch, ein Erbe anzutreten.

 

Philip: Die Onkelz sind ein großer Teil von Stephans Geschichte, und es war uns von Anfang an klar, dass dies auch im Bezug auf uns ein Gesprächsthema sein würde. Wir sind aber eine Band mit eigener Seele.

  

Es finden sich einige Gastbeiträge auf eurem neuen Album. Gibt es eine bestimmte Zusammenarbeit auf die ihr besonders stolz seid? Falls ja, auf welche und warum?

 

Nils: Für mich kommt da nur der Yen-Song in Frage, weil er mich jedes Mal wieder dazu bringt, mich selbst zu fragen, die Fehler zuerst bei mir selbst zu suchen, bevor ich auf andere losgehe.

 

Riitchy: Ich bin sehr stolz darauf, mit Stephan Weidner gemeinsam gesungen zu haben.

 

Philip: Ich finde jeden Beitrag unserer Gäste so richtig geil!

 

Abschließend noch was für die Statistik: Zum Optik-Unternehmen ESCHENBACH gibt es eurerseits keine verwandtschaftlichen Bindungen? Oder müssen wir uns schon mal darauf gefasst machen, eure Gesichter demnächst auf einer Plakatwerbung für Brillen zu sehen? ;-)

 

Philip: Du wirst lachen, aber die verwandtschaftliche Verbindung gibt es tatsächlich. Eventuell gibt es ja einmal eine ESCHENBACH-Sonnenbrille? Wer weiß…

 

Markus Rutten – www.sounds2move.de

 

 

Link: www.myspace.com/eschenbachband