Interview mit John Boecklin von DEVILDRIVER

 

 

Devildriver ist die „neue“ Band von Ex-Coal Chamber-Sänger und Chef Dez Fafara, wie mittlerweile sicherlich auch jeder weiß. Immerhin hat die Band seit ihrem selbstbetitelten Debüt aus dem Jahre 2003 viel getourt. Unter anderem mit Größen wie In Flames, Dimmu Borgir, Life Of Agony oder Machine Head und gastierten auch auf den größten Festivals wie Download, Reading oder Rock Am Ring/Rock Im Park. Das man durch diesen strammen Tourrhythmus natürlich auch an Fans gewinnt ist jedem klar. So haben auch Devildriver eine loyale Truppe an Fans zusammen bekommen, die sehnsüchtig auf das dritte Album der fünf Amerikaner „The Last Kind Words“ wartet.

 

Von Stolz und Wünschen

 

„Das neue Album ist brutaler, schneller und düsterer als die beiden ersten Alben“, so John Boecklin, der Mann hinter dem Devildriver-Schlagzeug. „Dennoch war es uns wichtig auch melodischer zu Werke zu gehen. Auch war es ein Hauptaugenmerk, weniger chaotisch zu sein sondern viel strukturierter. Es hieß also unseren gewohnten Sound zu behalten, aber dennoch weiter zu kommen mit unserem Schaffen.“ Womit der gute Mann natürlich auch recht behält. „The Last Kind Words“ ist ganz klar Devildriver und klingt doch anders. Reifer, selbstsicherer, härter und dennoch melodischer als das selbstbetitelte „Devildriver“ oder der 2005er Nachfolger „The Fury Of Our Makers Hand“. John fährt fort: „Es ist definitiv das Album welches wir auch machen wollten. Als Songschreiber, Musiker und auch als Team haben wir genau das gemacht was wir uns vorgestellt hatten und wir sind ziemlich stolz auf das Ergebnis“. Selbst vor neuen Klangfarben schreckte die Band nicht zurück. So hört man auf „The Axe Shall Fall“ gegen Ende sogar eine Hammondorgel. „Es stand eine ebensolche im Studio herum und wir hatten schon die Idee vielleicht auch eine Orgel zu benutzen. Ein Freund von uns spielte dann den Part ein und in dem Song kommt er wirklich sehr gut, wie ich finde.“ Sänger Dez Fafara scheint auch sehr zu Frieden mit dem Ergebnis zu sein, so sagte er im Vorfeld der Veröffentlichung: „Wenn ich mir etwas wie ‚Vulgar Display Of Power’ von Pantera anhöre ist sie immer noch großartig, weil sie zeitlos ist. Ich will, dass unser neues Album „The Last Kind Words“ das auch ist. Ich will, dass die Leute in 15 Jahren sagen: ’Hey, hör dir das mal an. Es ist heavy aber immer noch eingängig und fasst genau das ein was Devildriver ausmacht’. Es ist das wichtigste, dass wir unseren Sound etwas aufgelockert haben für dieses Album.“ Dies sind natürlich ziemlich große Worte, denn wie viele wirkliche Klassiker gibt es schon? Es sind sicherlich mehr als 10, aber auch nicht mal annähernd 100 Alben der Rock- und Metal-Geschichte, die man als wirkliche Klassiker bezeichnen kann. Also eine Frage, die nur die Zeit beantworten kann.
 

Die letzten netten Worte

 

So mancher Fan wird sich sicherlich auch fragen, wie seine Lieblinge denn überhaupt die neuen Songs geschrieben haben. Boecklin klärt auf: „Wir haben die Song eigentlich so geschrieben wie auch die der letzten beiden Alben. Wir setzen uns zusammen hin, egal ob im Proberaum, Hotel, Tourbus, im Backstageraum oder wo auch immer, schreiben und arrangieren die Songs erst einmal. Dann nehmen wir Demos auf, zu denen dann Dez die Texte schreiben kann“. Selbige drehen sich diesmal um das Menschsein. Der Titel entstammt der Textzeile „The last kind words will be/ You will live below angels and above beasts“. Das Album soll motivieren, sich den Torturen des Menschseins zu stellen und durchzuhalten. Außerdem die Stärke zu zeigen seinen Weg zu gehen, man selber zu sein, auch wenn alle anderen versuchen, einem Steine in den Weg zu legen.

Wie man sieht geht es also düster weiter in der Welt von Devildriver. Um das Album zu promoten wird man jetzt erst einmal auf große Tour gehen um dann im Herbst oder Winter zur ersten Headlinertour zurück nach Europa zu kommen. In welchem Rahmen das allerdings passieren wird steht noch nicht fest. Also abwarten, Tee trinken und bis dahin weiter Devildriver hören.

 

Sebastian Berning - www.sounds2move.de

 


Link: www.devildriver.com