Interview mit Fabian Zimmermann von BLIND
Ihr habt euer Album schlicht „Blind“ getauft, was eine
gängige Praxis ist, speziell für Debüts oder Comeback Platten. Was hat
euch zu diesem Schritt bewogen? Wären nicht vielleicht auch „Wake me Up“
oder „Break away“ passende Titel gewesen?
In der Presse werdet ihr bereits vor der
Veröffentlichung eures ersten Albums als DIE deutsche Neuentdeckung in
der Rock-Landschaft gehandelt. Versetzt euch das in eine Art
Erfolgsdruck? Wie geht ihr mit der Situation um?
Die Veröffentlichung eines Albums ist immer mit einer
gewissen Erwartungshaltung verbunden. Was erhofft ihr euch durch den
Release? Nach 6 Jahren Bandgeschichte bis zum Debüt dürften eure
Erwartungen sicherlich sehr hoch sein.
Wie kann man sich den Songwriting-Prozess von Blind
vorstellen? Schreibt jeder für sich im stillen Kämmerlein oder setzt ihr
euch an einen Tisch und entwickelt die Ideen gemeinsam?
Euer komplettes Debüt wird musikalisch von einem
„amerikanischen Aroma“ durchzogen, welches euch nicht auf den ersten
Blick als deutsche Band outet. Wo würdest du persönlich die Gründe
hierfür festmachen? In euren eigenen Vorlieben oder etwa der Produktion?
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In der ganzen Zeit, in der ihr an eurem Debütalbum
gebastelt habt, sind sicherlich viele Ideen auf der Strecke geblieben.
Habt ihr weitere Songs oder zumindest Grundstrukturen in der Hinterhand
oder werdet ihr für das nächste Album wieder bei 0 anfangen?
Ihr habt es als Demoband ohne vollwertiges Album
geschafft, mit großen deutschen Namen wie Silbermond und In Extremo auf
Tour gehen zu können und sogar einen Supportslot für Limp Bizkit an Land
zu ziehen. Da kann man schon mal ein bisschen stolz auf sich sein, oder?
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Wie habt ihr es geschafft, die jeweiligen Slots zu bekommen?
Schließlich greifen bei Tourplanungen oft gängige Mechanismen, etwa dass
Labelmates mit in die Tour einer größeren Band gesteckt werden oder die
Bookingagentur auf das eigene Raster zurückgreift.
Wir haben immer sehr viel live gespielt und so mit der Zeit viele Freunde
gewonnen und uns einen guten Ruf als Liveband erspielt. Letztendlich waren es
immer die Bands selbst, die entscheiden haben, uns als Support einzuladen.
Wie groß waren für euch die Unterschiede zwischen den beiden
Touren? Beide Bands knacken regelmäßig die Charts, aber das Publikum ist dann
doch ein etwas anderes. Und könntet ihr im Nachhinein sagen, welche Tour euch
als Band mehr eingebracht hat?
Es waren beides sehr interessante Erfahrungen und beide Bands sind auf ihre Art
sehr geile Liveacts. Wir haben das Glück, dass unsere Musik sehr breit gefächert
ist, von daher haben uns die Fans auch immer akzeptiert. Zudem glaube ich, dass
die Leute auch ein Gespür für gute Musik und gute Bands haben, da ist es egal ob
Silbermond, In Extremo oder Limp Bizkit.
Viele Fans waren überrascht, dass ihr bei den letztjährigen On a
Dark Winter’s Night Festivals einen solch exzellenten Platz im Billing bekommen
habt, der euch unter anderem vor Bands wie den Finnen Amorphis platziert hat.
Die Reaktionen in Oberhausen waren ziemlich gut, obwohl ihr musikalisch etwas
aus dem Rahmen gefallen seid. Waren die beiden Festivals der nächste Schritt zum
möglichen großen Wurf?
Als wir das Konzert zugesagt haben, waren wir tatsächlich zuerst als Opener eingeplant. Dann muss es den Verantwortlichen wohl gut gefallen haben und anhand der Reaktion des Publikums war es ja auch keine schlechte Entscheidung uns diesen Slot zu geben. Zudem finde ich unsere Musik gar nicht so extrem weit weg von Nightwish, die für mich überraschend melodiös waren.
Du hast vielleicht mitbekommen, dass wir von sounds2move.de eure
anstehende Tour als Medienpartner unterstützen werden. Worauf sollten wir deiner
Meinung nach verweisen, um den Leuten eure Konzertreise im März schmackhaft zu
machen? ;-)
In erster Linie geht es um gute Musik und um eine gute Band. Wer also Lust auf
eine ehrliche und echte Rockband hat, sollte sich das nicht entgehen lassen.
Für „Kein Blick zurück“ von In Extremo habt ihr den Song „Ave
Maria“ in eurer ganz eigenen Interpretation beigesteuert. Warum gerade dieses
Stück?
Ich habe In Extremo zum ersten Mal bei einem Festival gesehen und “Ave Maria“
war der erste Song der hängen blieb, mein erster In Extremo-Ohrwurm.
Wie sieht die Zukunft von Blind aus? Das Album erscheint in
diesen Tagen, im März geht´s auf große Deutschlandtour. Was wird danach kommen?
Wir konzentrieren uns jetzt erst mal 100% auf unser Album und unsere Tour,
danach werden wir hoffentlich viele Festivals spielen und dann lassen wir es
einfach auf uns zukommen.
Simone Steinbüchel - www.sounds2move.de
Link: www.blindpage.de