Interview mit Arjen A. Lucassen von AYREON

Prolog

Jeder Mensch hat wohl so eine Art persönliche „To do“ Liste, mit Dingen, die er in seinem Leben unbedingt mal machen möchte. Das kann die Besteigung eines Berges, das Pflanzen eines Orangenbaums oder wie in meinem Fall, ein Interview zu einem neuen Ayreon Album beinhalten. Und von daher sagte ich auch nicht nein, als mir an einem Donnerstag angeboten wurde, dass ich am darauf folgenden Freitag ein Telefon-Interview mit Ayreon-Mastermind Arjen Anthony Lucassen führen könne, um mit ihm höchstexklusiv über das neuste Konzeptwerk „01011001“ zu plaudern.

 

I: Ein Mysterium namens „01011001“

Um mich auf dieses kurzfristig anberaumte Interview dementsprechend vorzubereiten, hörte ich mir den ganzen Freitag hindurch meine Vorabkopie von „01011001“ an, auf dem sich ein sprichwörtliches Who is Who ein gesangliches Stelldichein liefert. So kommt man unter anderem in den Genuss den Sangesstimmen von Hansi Kürsch (Blind Guardian), Daniel Gildenlow (Pain of Salvation), Tom S. Englund (Evergrey), Jonas Renkse (Katatonia), Jorn Lande (ex-Masterplan), Steve Lee (Gotthard), Anneke van Giersbergen (ex-The Gathering, Agua de Annique), Bob Catley (Magnum), Floor Jansen (After Forever), Simone Simons (Epica) oder auch Ty Tabor (King's X) zu lauschen, wobei auch Arjen Anthony Lucassen himself es sich nicht nehmen lies ein paar Parts einzusingen. Und dementsprechend schnell verging somit auch die Zeit, bis um punkt 16.03 Uhr das Telfon klingelte und sich ein guter gelaunter Arjen Anthony Lucassen zu Wort meldete. Nach einer freundlichen Begrüßung folgte ohne weitere Umschweifung meine erste Frage, die sich dahingehend bewegte, wie lange er eigentlich gebraucht hatte um „01011001“ fertig zu stellen: „Das ist schwer zu sagen, da die meiste Arbeit in einzelnen Arbeitsabschnitten und nicht am Stück verlief. Wenn ich jedoch alles zusammenrechne, dann würde ich sagen es waren ca. 1,5 Jahre, in denen ich am Album gearbeitet habe.“ Nach solch einer langen Arbeitsphase ist es dementsprechend auch verständlich, dass Arjen es sehr genießt nun über das neue Album sprechen zu können:

„Es ist wirklich ein gutes Gefühl nun Interviews zu geben und über ‚01011001’ zu sprechen. Vor allem weil ich der Meinung bin, dass es mein bisher bestes Album ist“. Kaum hatte er diesen Satz beendet, da fügte er noch lachend hinzu: „Aber das sagt wohl jeder Musiker über sein aktuelles Werk“. Damit mag Meister Lucassen zwar recht haben, aber wenn man solch ein epochales Werk wie „01011001“ abliefert, dann darf man durchaus auch der Meinung sein, dass man damit sein bisheriges Magnus Opus erschaffen hat. Dabei wird nicht nur die Musik von „01011001“ die Jahre überdauern, sondern sicherlich auch die Frage, was für eine tiefere Bedeutung hinter dem Albumtitel steckt: „Nun, der Albumtitel ist nichts anderes als der binäre Code für den Buchstaben Y. Und ‚Y’ ist also der Name jenes Planeten, der auf „The Universal Migrator“ eingeführt worden ist, wobei dieser Planet die Heimat des Aliens „Forever“ ist, das wiederum in „Into the Electric Castle“ vorkommt“, schallte die Erklärung aus dem Lautsprecher, die auch deutlich macht, dass mit „01011001“ ein konzeptueller Bogen zu den älteren Ayreon-Werken geschlagen wird. Die genaue Storyline von „01011001“ sei an dieser Stelle jedoch nicht verraten, da - um es mit den Worten von Arjen auszudrücken - dem Fan das Hörvergnügen nicht zerstört werden soll.

Joost van den Broek / AFTER FOREVER "Arjen ist ein sehr passionierter Musiker und er ist immer zu 100% bei der Sache wenn er arbeitet. Es inspiriert mich immer sehr mit ihm an seinen Alben zu tüfteln, denn er hat die Gabe aus jedem Musiker, der mit ihm arbeitet das absolute Maximum heraus zu holen. Das neue Album „01011001“ ist meiner Meinung nach heavier als seine Vorgänger und noch Gesangslastiger. Der Gesamtsound ist definitiv das stärkste, was Arjen bis dato zu Stande gebracht hat. Dabei erkennst du noch immer von der ersten Minute an seine Handschrift wenn du nur die Riffs oder die Akkordfolgen hörst. Bei den Pianoparts und Synthies hat er mir völlig freie Hand gelassen, er sagte mir nur, dass er große und virtuose Pianoarbeiten haben möchte... und bezüglich der Synthies musste er gar nichts sagen, denn er weiß was er in dieser Hinsicht von mir erwarten kann, hehe. Wir haben schließlich schon mehrfach miteinander gearbeitet und es ist mir immer wieder eine Ehre, denn Ayreon steht seit jeher für eine hohe Qualität".
"Der Ayreon-Veteran"

 

II: The Dark Side of Ayreon

Eine Frage, die mir im Zusammenhang mit Ayreon schon immer auf der Zunge brannte ist, wie denn genau der kreative Arbeitsprozess für ein Ayreon-Album ausschaut. Wird vielleicht sogar eine Art von Drehbuch geschrieben, um solch eine komplexe Story wie die von „01011001“ auszuarbeiten?  „Ich habe noch nie eine Art von Drehbuch für eines meiner Alben geschrieben, da die eigentliche Story immer erst ganz am Schluss entsteht. Zuerst entstehen bei mir nämlich immer die Melodien, die nach und nach ausgearbeitet und zu ganzen Songs zusammengefügt werden. Danach mache ich mich auf die Suche nach passenden Sängern, passe dann die Songs ihren Stimmen an und erst dann mache ich mir Gedanken um eine dazu passende Storyline“, erklärt Arjen. Diese Antwort überraschte mich doch ein wenig, da ich tatsächlich der Meinung war, dass Meister Lucassen seine von Fantasie überbrodelnden Geschichten lange im Voraus plant und sich erst dann an die Ausarbeitung der Songs und die Suche nach passenden Sangesstimmen macht. Um die Situation ein wenig auszugleichen überraschte der Autor Arjen im Gegenzug mit der Frage, ob er es sich nicht vorstellen könnte vielleicht auch mal einen Roman zu verfassen: „Hmm, wohl eher nicht“ lautetet kurz und knapp seine Antwort, was aber nicht davon abhält nachzubohren und nach dem Wieso zu fragen: „Ich glaube nicht, dass meine Ideen in einem Roman sonderlich gut funktionieren würden. Ayreon kann nur als Gesamtkonzept funktionieren, bestehend aus Musik, Gastsänger- und Musiker, sowie Story und Coverartwork“. Mit der Erwähnung des Gesamtkonzepts servierte mir der Meister der Metal Opern ungewollt die perfekte Überleitung zu meiner nächsten Frage: Denn im Vergleich zu den vergangenen Ayreon Alben weist „01011001“ einen geradezu düsteren Grundton auf, was sicherlich auch daran liegt, dass Arjen in jüngster Vergangenheit privat einiges an negativen Erlebnissen verarbeiten musste. So ließen er und seine Frau Yolanda sich nicht nur scheiden, sondern auch gesundheitlich war Arjen eine gewisse Zeit sehr angeschlagen, da er unter dem Verlust des Geschmackssinns zu leiden hatte. „Auf alle Fälle, all das hatte seinen Einfluss auf das Album“, bestätigt Arjen mit ernst klingender Stimme meine Vermutung. „Ich habe meinem Label Inside Out von Anfang an gesagt, dass dieses Album mein bisher düsterstes sein wird. Und anfangs war es sogar noch düsterer, da ich keine fröhlichen Songs drauf hatte. Glücklicherweise habe ich es dann aber doch noch geschafft, ein paar Songs auszuarbeiten, die die ernste Grundstimmung ein wenig auflockern.“

Steve Lee / GOTTHARD

"Wir kennen uns seit einiger Zeit. Ich hatte mal die Gelegenheit bei Vengeance, Arjens damalige Band, als Sänger vorzusingen – so um 1987 - und es war wirklich toll. Es war für mich aber auch  noch ein bisschen zu früh, ich hatte bis dato nämlich noch keine professionelle Erfahrung als Vocalist. Als Arjen aber über unser damaliges Management anfragte ob ich Lust hätte mitzuwirken, war es für mich klar… Ich musste es einfach tun! Ich suchte nach einer neuen Herausforderung! Es war eine sehr lockere und spaßige Angelegenheit und trotzdem sehr professionell. Arjen weiss genau was er will und hat immer ein Ziel vor Augen, ohne dass er angespannt oder nervös erscheint. Er arbeitet sehr schnell und präzise. Ich konnte auch viele eigene Interpretationen und Ideen in die Songs einbringen. So zu arbeiten ist schön und war für mich eine neue Erfahrung".

"Profi im zweiten Anlauf"

 

III: Back in Space / Back to the Roots

Wer den letzten Abschnitt von Teil 1 dieses Ayreon Speziales aufmerksam gelesen hat, der wird unterdessen wissen, dass „01011001“ storytechnisch einen Bogen zu vergangenen Ayreon-Großtaten schlägt. Nach dem eher realistischen „The Human Equation“ heißt es also wieder „Back in Space“, wobei das warum und wieso schnell erklärt ist: „Mit ‚The Human Equation’ wollte ich der Welt zeigen, dass ich mehr kann, als nur Science Fiction und Fantasy Geschichten zu erschaffen. Doch grundsätzlich gehört Ayreon in den Weltraum, da mich diese Thematik auch persönlich am meisten interessiert. Ich liebe einfach diese Doppeldeutigkeit, die das Science Fiction Genre mit sich bringen kann und sowohl in Star Trek wie auch Star Wars zum Zuge kommt“. Zusätzlich zu seiner Rückkehr zu den Sternen findet im Hause Ayreon aber auch eine musikalische Rückbesinnung statt, erinnert „01011001“ doch mehr als nur einmal an die schon erwähnten „The Universal Migrator“ und „Into the Electric Castle“ Alben: „Das ist richtig. Ich habe mich auch musikalisch ein wenig auf meine alten Stärken besonnen, da nicht nur in der Story, sondern auch in der Musik eine Verbindung zu den älteren Alben aufgebaut werden soll. Ich finde es wirkt so einfach einheitlicher“, lässt Lucassen wissen.

Simone Simons / EPICA

"Ich bin schon seit “The Final Experiment” ein großer Ayreon-Fan und habe immer gehofft, dass Arjen mich eines Tages fragen würde. Als sein Manager mich dann via mySpace anschrieb und auch bei einem unserer Konzerte erschien und das Ganze ins Rollen kam, musste ich nicht zwei Mal überlegen! Ähnlich wie bei Kamelot habe ich immer davon geträumt einmal mit Arjen zu arbeiten, noch bevor Epica überhaupt existierten. Mittlerweile sind Kamelot für mich sogar mehr zu einer 2. Familie geworden, da wir schon oft zusammen auf Tour waren. Alle Gastauftritte haben etwas Besonderes und ich liebe alle Songs, egal ob von Kamelot, Ayreon oder Primal Fear. Andernfalls hätte ich nie meine Zustimmung gegeben. Das einzigartige an Ayreon ist der Aspekt des Projektes, denn es gibt keinen festen Sänger, dafür aber eine ganze Reihe unterschiedlicher Stimmen und Musiker. Im August 2007 habe ich dann bei Arjen zu Hause - sein Studio ist ein Teil seines Hauses - „Web of Lies“ eingesungen, ein Stück in das ich mich von der ersten Sekunde an verliebte und das sich sogleich in meinem Kopf festgesetzt hat. Wir aßen zuerst Pizza und machten uns dann an die Aufnahmen, die unheimlich schnell und locker von der Hand gingen. Wir haben viel gelacht und es war großartig. Er ist ein sehr geduldiger und witziger Typ".

"Diva und Langzeitfan"

 

IV: Die Qual der Wahl

Seit dem ersten Ayreon Album ist es bekanntermaßen gang und gäbe, dass sich verschiedenste Gastsänger die Klinke bzw. das Mikrofon in die Hand drücken, um die musikalische Vision von Meister Lucassen mit stimmlichem Leben zu erfüllen. Und nach solch überragenden Werken wie „Into the Electric Castle“ oder auch „The Human Equation“ sollte sich die Suche nach passenden Gaststimmen wohl relativ einfach gestalten, da Arjen sicherlich die Qual der Wahl hat und aus verschiedensten willigen Sängern und Sängerinnen auswählen kann? „Eher das Gegenteil ist der Fall. Es braucht immer noch sehr viel Überzeugungsarbeit, um die von mir favorisierten Sänger und Sängerinnen zu einer Kooperation zu bewegen. So war es z.B. sehr schwer Daniel Gildenlow (Pain of Salvation, Red.) für ‚01011001’ gewinnen zu können“. Da stellt sich doch die Frage, warum das so ist. Denn unterdessen sollte sich doch längst herumgesprochen haben, dass der Namen Ayreon auch für dementsprechende musikalische Qualität bürgt, oder etwa nicht? „Viele Leute haben eine falsche Vorstellung von meiner Musik“ erklärt Arjen den Umstand, wieso er sich nicht wie ein Kind im Süßigkeitenladen einfach so seine Sangeskünstler zusammenpicken kann. „Meine Musik ist sehr stark von Bands aus den 60er und vor allem 70er Jahren beeinflusst, was auch der Grund dafür ist, dass sie sehr variabel ausfällt. Jedoch wissen das viele Leute eben nicht, da sie denken dass meine Musik immer nur in eine Richtung verläuft. Diese sind dann auch überrascht, wenn sie beim ersten Mal anhören bemerken, dass genau das Gegenteil der Fall ist. Und so verhält es sich auch mit den verschiedenen Sängern und Sängerinnen, die oft erst dann für einen Zusammenarbeit zusagen, nachdem sie sich meine Musik angehört haben und festgestellt haben, dass sie sehr Variationsreich ist“. Glücklicherweise gibt es aber auch Menschen wie z.B. Epica-Sängerin Simone Simons, bei denen es keine große Überzeugungsarbeit brauchte: „Simone musste ich gar nicht lange bitten, sie was von Anfang an einverstanden einen Part auf ‚01011001’ einzusingen. Sie ist eben ein bekennender Fan meine Musik, was mir natürlich sehr schmeichelt und auch die Zusammenarbeit noch ein Stück angenehmer machte“, freut sich der Musiker. Neben all den Gaststimmen arbeitet Arjen aber auch immer wieder mit verschiedenen Gastmusikern, wobei vor allem einer fast schon zum festen Inventar jedes Areyon Album gehört und somit ebenfalls nicht zur erneuten Zusammenarbeit überzeugt werden musste: „Er weiß einfach wie ein Aryeon Song zu klingen hat“, erläutert Arjen die Vorzüge von Gorefest Schlagzeuger Ed Warby, der auf „01011001“ wieder mal den Takt angibt. „Ich muss ihm nichts erklären, er weiß genau was ich von ihm möchte. Hätte ich einen anderen Schlagzeuger für diese Aufgabe geholt, dann hätte ich immer wieder erklärend eingreifen müssen, was viel Zeit und Nerven gekostet hätte. Ed und ich ticken einfach auf derselben Wellenlänge, daher kommt auch gar kein anderer Schlagzeuger als er in Frage. Und außerdem hätte er mich wohl umgebracht, wenn ich einen jemand anderen für diesen Job geholt hätte“, lacht Arjen.

Bob Catley / MAGNUM

"Ich bekomme relativ viele Anfragen, aber ich darf und muss wählerisch sein, da es für mich unmöglich ist, alle Angebote wahr zu nehmen, ohne dabei Magnum und meine Solokarriere zu vernachlässigen. Als Arjen mich über meinen Manager Annie Minion kontaktierte und direkt ein paar Demos mitschickte, war ich sofort Feuer und Flamme. Die Songs passen perfekt zu meiner Stimme und meinem Stil und das Timing für die Aufnahmen hat auch genau in meinen Terminplan gepasst. Da musste ich nicht lang überlegen, zumal ich Arjen schon seit langer Zeit kenne, da er auch ein Freund von Gary Hughes ist, der meine drei ersten Soloalben geschrieben hat. Glücklicherweise hatte ich bisher das Glück mit unheimlich vielen talentierten Songwritern zu arbeiten, etwa Tony Clarkin, Gary Hughes oder Tobias Sammet – um nur ein paar zu nennen. Denen steht Arjen in nichts nach. Leider konnte ich das fertige Album bisher noch nicht hören, aber ich bin sehr stolz ein Teil des Projektes gewesen zu sein und mit all diesen talentierten Musikern gearbeitet  zu haben".

"Ein wählerischer alter Freund"

 

V: Die Konkurrenz

Zum Ausklang des Interviews wollte ich von Arjen wissen, was er denn über die „Konkurrenz“, z.B. über Tobias Sammet`s Avantasia denkt. „Ich mag diese Alben, aber ich finde, dass man z.B. ‚Avantasia’ nicht mit meinen Werken vergleichen kann. Dafür unterscheiden sich die Alben von Tobias Sammet und mir musikalisch doch grundlegend, da eine andere Herangehensweise existiert“. Damit mag Arjen sicherlich Recht haben, wenngleich eine Sache sicherlich beide Projekte miteinander verbindet, nämlich eine exquisite Auswahl an Gastsängern. So wird auf dem nächsten Avantasia-Album gar Schock-Rock Legende Alice Cooper zu hören sein. Wäre eine Zusammenarbeit mit Mr. Cooper nicht auch mal für Meister Lucassen von Interesse? „Nö, er steht bei mir eher auf meiner Zweiten-Wahl-Liste“, überrascht Arjen mit seiner Antwort, nur um Lachend hinzuzufügen: „Just a Joke! Selbstverständlich würde ich liebend gerne mal mit Alice Cooper zusammenarbeiten. Er ist für mich ein Idol. Jedoch würde ich nur dann mit ihm was machen, wenn ich mit ihm persönlich im Studio arbeiten könnte, ansonsten würde ich es wohl nicht machen“, stellt der Niederländer klar. Was Arjen wohl ebenfalls nicht machen wird ist eines seiner Ayreon Werke live und mit versammelter Originalmannschaft auf der Bühne aufzuführen, so wie es z.B. Tobias Sammet 2008 auf dem Wacken Open Air mit seinem Projekt tun wird: „Das wird wohl wirklich nie geschehen, dafür wäre einfach der Aufwand zu groß, da ja nicht nur die Gastsänger, sondern auch die Gastmusiker auf der Bühne präsent sein müssten. Alleine für ‚01011001’ wären das über 22 Personen, was sich so wohl nie realisieren lassen wird“, seufzt Lucassen. Tja, somit bleibt also alles beim alten im Hause Ayreon und man wird weiterhin die großartigen Songs und Gastbeiträge nur auf CD genießen können, wobei abschließend noch die obligatorische Frage nach eventuellen Zukunftsplänen steht: „Da ich nie weiter im Voraus plane als bis zum nächsten Ayreon-Alben und dementsprechend auch alle Ideen dafür verwende, bestehen im Moment noch keine weiteren Zukunftspläne“, lautete die knappe Antwort. Somit heißt die Devise schlicht und einfach abwarten und Tee trinken bzw. sich die Zeit bis zum nächsten kreativen Output von Arjen Anthony Lucassen mit dem aktuelle vorliegenden „01011001“ zu vertreiben. Ich für meinen Teil werde dies auf alle Fälle tun und mir nebenher noch Gedanken machen, wo ich wohl am besten meinen Orangenbaum pflanzen werde.

Anneke van Giesbergen "Projekte mit anderen Musikern sind immer interessant für mich. Es ist seit jeher so, dass mich solche Zusammenarbeiten unheimlich inspirieren. Ich lasse mich da vom Moment beflügeln und sauge die kreativen Prozesse in mich auf. Egal ob es ein Akustikabend mit Danny von Anathema, ein Duett mit Sharon den Adel oder das neue Ayreon Album ist. Ich liebe es einfach, neue Territorien für mich zu erschließen, weshalb ich ständig auch an kleinen Projekten mitarbeite".
"Wanderin zwischen den Welten"

 

Nando Rohner – www.sounds2move.de

Zusatzinterviews Gastmusiker: Markus Rutten - www.sounds2move.de

Link: www.ayreon.com