Interview mit Ryan O'Keeffe von AIRBOURNE

 

 

Als ich mir euer Album zum ersten Mal angehört habe, war der erste Gedanke der mir kam: „Cool, diese Band klingt ja wie AC/DC“. Ist solch ein Vergleich für euch nun ein Kompliment oder stört es euch eher dieser Vergleich?

 

Es macht uns auf eine Art stolz, dass wir mit AC/DC verglichen werden. Jede neue Band wird zwangsläufig mit einer anderen verglichen, wobei wir in Australien natürlich auch noch andere Bands haben, wie z.B. Rose Tattoo und The Angels, aber AC/DC ist nun mal die Band, die es in die Welt hinaus geschafft hat. Und wenn wir schon verglichen werden, wieso auch nicht gleich mit der besten Band, die es in diesem Genre gibt *lacht*.

 

Euer Album „Running Wild“ wird weltweit über Roadrunner Records veröffentlicht werden. Wie kam es dazu, dass ihr bei diesem Label unter Vertrag genommen wurdet?

 

Ein paar Vertreter von Roadrunner Records kamen zu einer von unseren Shows, und ihnen gefiel anscheinend was sie sahen. So boten sie uns an, dass sie uns unter Vertrag nehmen wollen, was wir wiederum natürlich nicht ablehnen konnten *lacht*.

 

Roadrunner Records vermarktet euch als das nächste „große Ding“, als die Sensation aus Australien. Wie geht ihr eigentlich mit dieser Art von Vermarktung um? Fühlt ihr euch unter Druck gesetzt, die in euch gesetzten Erwartungen auch zu erfüllen, oder geht ihr eher locker damit um?

 

Klar spüren wir dadurch einen gewissen Druck, aber weißt du, wir sind hart arbeitende Jungs und können damit umgehen. Aber selbstverständlich fühlen wir uns auch geschmeichelt, dass man uns in dieser Art und Weise anpreist, wer wäre das nicht *lacht*.

 

Als Produzent für „Runnin' Wild“ habt ihr euch Bob Marlette ins Boot geholt, der auch schon mit internationalen Künstlern wie Alice Cooper und Black Sabbath zusammengearbeitet hat. Ist das Beste für euch gerade gut genug oder wieso habt ihr euch für ihn als Produzenten entschieden?

Wir wollten ein klassisches Rock-Album machen. Und da wir wussten, dass er auf diesem Gebiet einer der Besten ist, haben wir uns für ihn entschieden. Diese Entscheidung haben wir bis heute auch nicht bereut, das kann ich dir sagen.

 

Ihr seid ja auch deswegen in die USA gegangen, um mit ihm ungestört am Album zu arbeiten, richtig?

 

Genau. Wir waren ca. 6 ½ Monate in den USA und haben mit Bob das Album aufgenommen.

 

Im Laufe des Songwriting-Prozesses für „Runnin' Wild“ habt ihr insgesamt vierzig Songs geschrieben, aber nur elf haben es auf das Album geschafft. Besteht die Chance, dass man die anderen Songs auch mal zu hören bekommt, vielleicht auf einem der nächsten Alben? Oder verschwinden die für immer in der Schublade für Song-Ideen, die nicht genutzt wurden?

 

Die Songs wird man sicherlich noch zu hören bekommen, da kannst du dir ganz sicher sein. Es ist ja auch nur natürlich, dass man als Band ein paar oder in unserem Fall einige Songs in der Hinterhand hat. Wie gesagt, den einen oder anderen Song wird man somit sicherlich auf einem unserer nächsten Alben hören.

 

In euren Songs dreht sich hauptsächlich alles um die klassischen Rock `n` Roll Themen, sprich Frauen, Alkohol und logischerweise auch Rock `n` Roll.

 

Rock `n` Roll ist auch ein Thema, über das man noch so gerne singt *lacht*.

 

Stimmt, das hat was, haha. Aber nehmen wir als Beispiel „Stand up for Rock 'n' Roll”. Kannst du kurz erklären, um was es in diesem Song geht?

 

In dem Song geht es um all jene Lokale, in denen die klassischen Rock Bands wie Rose Tattoo, The Angels und AC/DC gespielt haben, die aber mit der Zeit irgendwelche Apartmenthäusern usw. weichen mussten, oder geschlossen wurden nur weil sich irgendwer über den Lärm beschwert hat. Die Grundaussage ist also, dass wenn man Rock `n` Roll mag, auch dazu stehen sollte.

 

Du wurdest durch deinen älteren Bruder Joel mit dem Rock `n` Roll Virus infiziert, richtig?

 

Ja, er hat mir diese Musikrichtung näher gebracht.

 

Ist es nicht manchmal auch anstrengend in der gleichen Band wie der eigene Bruder (Airbourne-Sänger Joel O'Keeffe)  zu spielen?

 

Nicht wirklich. Wir arbeiten nun schon seit so vielen Jahren zusammen und wir sind zu einem wirklich guten Team geworden.

 

Hatte Joel die Idee für den Bandnamen oder wie seit ihr auf den Namen Airbourne gekommen?

 

Keine Ahnung. Der Namen bestand irgendwie schon immer. Als wir uns für den Namen Airbourne entschieden haben, waren wir alle noch so jung, dass ich mich nicht mehr daran erinnern kann wer nun genau die Idee für den Bandnamen hatte.

 

Ihr habt euren Bandnamen also nicht von der gleichnamigen Flugshow entliehen, die jährlich in England stattfindet?

 

Du meinst die in Eastbourne?

 

Genau, die meine ich. War euch damals bekannt, dass diese Flugshow den gleichen Namen trägt?

 

Ja schon. Aber sie hat uns nicht als Namensvorbild gedient.

 

Hörst du dir eigentlich auch moderne Rock-Bands an, oder hörst du dir nur die dir schon erwähnten Bands wie AC/DC und Co. an?

 

Moderne Rock-Bands sprechen mich nicht wirklich an, daher halte ich mich lieber an die bewährten Bands. Da weiß man wenigstens was man bekommt *lacht*.

 

Dann hast du wohl auch keine Meinung über moderne Rock-Bands, oder?

 

Weißt du, als mein Bruder und ich aufgewachsen sind, haben wir nie die gerade angesagten Bands gehört. Und irgendwie hat sich das bis heute so fortgesetzt. Daher kann ich dir auf deine Frage wohl nicht wirklich eine befriedigende Antwort geben.

 

Was ich sehr beeindruckend finde ist, dass ihr in Australien schon als Support-Act für Bands wie die Rolling Stones und Mötley Crüe fungiert habt. Wie war für diese beiden Bands als Support zu spielen?

 

Es war fantastisch. Es war einfach cool zu sehen wie die ganze Bühnenproduktion funktioniert und wie die Leute für eine gute Show alle zusammenarbeiten. Aber auch die Bands an sich waren natürlich cool, weil sowohl Rolling Stones wie auch Mötley Crüe sind absolute Legenden.

 

Gab es dabei eigentlich auch die Gelegenheit jemanden von den Rolling Stones, oder auch Mötley Crüe persönlich zu treffen?

 

Ja. Wir haben z.B. mit Mick Jagger ein wenig gequatscht.

 

Cool, nicht schlecht.

 

Das kannst du laut sagen, haha!

 

Habt ihr bei dieser Gelegenheit vielleicht auch in Erfahrung bringen können, ob z.B. Mick Jagger eure Musik mag?

 

Also Mick hat uns gesagt, dass er sich ein paar Songs angehört hat und es ihm gefallen hat.

 

Stimmt es, dass eure Musik von keiner der großen australischen Radiostationen gespielt wird?

 

Das stimmt leider. Jedoch hat das nicht unbedingt mit uns direkt was zu tun, da andere Rock-Bands ebenfalls nicht gespielt werden. Es ist einfach so, dass Rock-Musik nicht in das kommerzielle und von der Pop-Musik dominierte Konzept der großen Radiostationen passt.

 

Als Trost wurde euer Song „Stand up for Rock 'n' Roll” als offizieller Themen-Song für den Wrestling-Event Royal Rumble 2008 ausgewählt. Ich gehe wohl recht in der Annahme, dass ihr alle ziemliche Wrestling-Fans seit?

 

Oh ja, auf alle Fälle sind wir das. Wir finden es auch sehr cool, dass unser Song dafür ausgewählt wurde, da er unserer Meinung auch durchaus gut zu diesem Event passt.

 

Kommen wir nun zur letzten Frage: Wo und wie wird man euch in diesem Jahr noch Live in Europa sehen können?

Nun, wir werden unter anderem auf dem Wacken Open Air und bei Rock am Ring, aber auch auf dem Sweden Rock Festival und in der Schweiz als Support für Judas Priest spielen.

Ihr habt also sprichwörtlich einen vollen Terminkalender.

Right! Haha...

 

Nando Rohner - www.sounds2move.de

Link: www.airbournerock.com