Interview mit
RIKARD ZANDER (Keyboard) von EVERGREY
MR: Ihr habt für
„Monday Morning Apocalypse“ zum ersten mal Fotos der Band anstelle
eines ArtworkS für das Cover gewählt. Wie kam es dazu? Wolltet ihr primär
einmal die Gesichter hinter der Musik zeigen? RZ: Wir wollten
einfach mal etwas Neues machen, sowohl musikalisch, als auch optisch. Es
ist aber schon interessant wie sich die Leute dafür interessieren, jeder
fragt uns danach, haha. Ich denke die Veränderung ist uns gut gelungen
und wir hatten auch sicher keinen Ärger mit der Staatsgewalt.
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MR: Wie seid ihr überhaupt
auf die Idee gekommen euch als Knastvögel ablichten zu lassen? RZ: Die Idee stammt
von Tom. Anfangs war ihm sein Einfall sogar selbst ein wenig unangenehm
aber wir überzeugten ihn dann, dass wir es für eine gute Idee halten und
somit haben wir dieses Konzept für das komplette Booklet beibehalten. MR: Auf dem neuen
Album habt ihr erstmalig darauf verzichtet die Produktion selbst in die
Hand zu nehmen. Entstand dieser Entschluss aus dem Willen heraus den Kopf
für Songwriting und die Aufnahmen an sich frei zu haben? RZ: Ja, das hast du
richtig erkannt. Es fühlt sich gut an auch mal ein wenig von der
Verantwortung abzugeben und sich nur auf das Spielen zu konzentrieren. Wir
haben schnell festgestellt, dass unser Produzent uns und sein Handwerk
versteht, also konnten wir uns ihm schnell anvertrauen. Er hat uns
wirklich dabei geholfen, die Essenz aus unseren Songs herauszuholen und
die Stücke auf den Punkt zu bringen. MR: „Monday
Morning Apocalypse“ ist insgesamt weniger bombastisch ausgefallen, auf
Chöre wurde weitestgehend verzichtet und es wird eher punktuell gerockt.
Außerdem ist die einzige „echte Ballade“ das Stück „Closure“.
Wie wichtig war euch der Gesichtspunkt das neue Material etwas simpler und
eingängiger zu gestalten?
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RZ: Wir haben uns
dieses Mal mehr auf die Songs an sich konzentriert und alles weg gelassen,
was überflüssig war und die Songs unnötig aufgeblasen hätte. Dabei
waren die Arrangements sehr wichtig, damit die Songs nicht
zwischenzeitlich an Fahrt verlieren. Mit dem Ergebnis sind wir sehr
zufrieden und das Album ist genau so geworden, wie wir es uns von Beginn
an vorgestellt haben. Ich bin gespannt wie unser nächstes Album klingen
wird, denn das kann man jetzt noch überhaupt nicht genau sagen. MR: Welche Idee
steckt hinter dem Titel des Instrumentalstückes „Till Dagmar“? Und
welche Bedeutung hat das Stück für euch? RZ: „Till“ ist
schwedisch und bedeutet „für“. Der Song ist also einer ganz
speziellen Person gewidmet. MR: Was war eure
Hauptinspiration für die Texte des neuen Albums? RZ: Die Text handeln
von Tyrannei. Der Titel beschreibt die Situation und die Gefühle einer
Person, die tyrannisiert wird. Für diese imaginäre Person ist Montag der
schlimmste Tag der Woche und Tom beschreibt darin auch die Gewissheit
dieser Person jemandem gegenübertreten zu müssen, der einem das Leben
zur Hölle macht. MR: Habt ihr für
die weiblichen Gesangslinien am Ende von „Still in the Water“
eigentlich wieder Toms Frau Carina eingespannt?
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RZ: Genau, wir haben
mal wieder auf Toms Frau zurückgegriffen. Sie war bisher auf jedem
Evergrey-Album zu hören, allerdings ist ihr Beitrag dieses Mal sehr kurz
ausgefallen. Dennoch ist sie mittlerweile ein fester Bestandteil unseres
Sounds. MR: Wie würdest du
deine ganz persönliche „Montagmorgen Apokalypse“ beschreiben? Kannst
du dir vorstellen wie diese ausschauen würde? RZ: Mich beängstig
ein bisschen, dass jederzeit alles Mögliche passieren kann. Gerade in den
letzten Jahren sind so viele schlimme Dinge geschehen, dass ich eigentlich
immer vom schlimmsten ausgehe, wenn ich den Fernseher einschalte. Hm, es
ist verdammt schwer sich seine ganz persönliche Apokalypse auszumalen.
Eigentlich kann ich nur hoffen, dass alles positiv bleibt und mir und
meiner Umwelt nichts Schlimmes geschieht. MR: Euren Vertrag
mit InsideOut Music habt ihr kürzlich verlängert, allerdings nur für
eine einzelne Veröffentlichung. Wovon hängt für euch bzw. für beide
Seiten eine weitere Kooperation ab? RZ: Beide Seiten
wollten für das neue Album an ihr Limit gehen und ihr bestes tun.
Anschließend werden wir die Situation und das Ergebnis analysieren und
uns mit dem Label an einen Tisch setzen und über die Zukunft von Evergrey
entscheiden. Wir haben wirklich ein sehr gutes Verhältnis zueinander und
ich hoffe, dass wir die Zusammenarbeit fortsetzen werden.
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Interview
und Ausarbeitung: Markus Rutten – www.sounds2move.de