Interview mit Marco Pleil/Cloudberry
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Marco, wie würdest du die Musik deines
Soloprojekts Cloudberry beschreiben?
Ganz
einfach Pop! Sicher mit Indie-Attitüde und viel Gitarre, aber dennoch
Pop!
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Wie kamst du nach dem Split von Strange überhaupt auf die Idee ein Soloprojekt
zu starten?
Ich
hatte einfach keinen Bock mehr auf Diskussionen „wo’s denn hingehen sollte“
und außerdem war ich zu faul mir mühsam Leute zu suchen, die dieselbe
Vision haben. Ich konnte zu dem Zeitpunkt zwar weder ordentlich Gitarre noch
Keyboard spielen, geschweige denn mit Musiksoftware umgehen. Aber der Wille
war der Weg...
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Und wie kam es zu dem Split? Ihr wart ja doch recht erfolgreich, sogar bei
Rock am Ring, wie ich gehört habe...
Frag‘
das mal den ehemaligen Strange-Drummer! Sein „Argument“ war er wolle sich
auf’s Studieren konzentrieren... vier Wochen später konnte man ihn in
diversen Oldie-Coverbands bewundern.
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Cloudberry war doch ursprünglich als reines Solo-/Studioprojekt gedacht
- Wie kam es also zur Entscheidung doch mit einer "richtigen" Band
live aufzutreten?
Mein
ehemaliger Verlag wollte das Material einfach mal im Live-Kontext hören.
Durch Elijah-Producer Tobi hab‘ ich dann Lothar (Drummer) kennengelernt. Olli
(Gitarre) und Rob (Bass) kannte ich noch von früher. Der Verlag hat mich
aber zwei Wochen vorm Gig fallenlassen, war wohl wieder mal zu zickig...
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Wie kam es dazu, dass du dein eigenes Label gegründet hast? Wirst du
auch noch andere Bands darauf veröffentlichen? Wenn ja, wen würdest
du gerne signen?
Kein Label, Major oder Indie, wollte „elijah“ haben. Da ich aber
ein notorischer Dickkopf bin hab‘ ich das halt in Eigenregie, promomäßig
unterstützt von TheFinestNoisePromotion, veröffentlicht. Wird auch
eine einmalige Sache bleiben, da es einfach (auch) am Geld hängt. Wenn
ich aber eine Band signen wollen würde, dann wären das sicherlich
„Coach“ aus Frankfurt, klasse Band!
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Versuchst du weiterhin Kontakte zu den großen Labels zu knüpfen?
Du hast ja immerhin schon Erfahrungen mit Plattenverträgen, wenn auch
nicht gerade positive...
Ganz
ehrlich, mir ist es grundsätzlich egal wer mit Cloudberry zusammenarbeiten
möchte. Ob das Major oder Indie ist, ist zweitrangig, beschissen werden
kannst Du von beiden. Berührungsängste mit der Industrie hab‘ ich
keine, nur möchte ich mit Leuten zusammenarbeiten, die mich einfach ernst
nehmen. Dass es primär auch ums Geld geht, ist mir klar, aber durch die
eigene Labelarbeit für „elijah“ habe ich viel lernen dürfen, was
z.B. das Planen mit Promobudget angeht. Da brauch‘ ich mir ehrlich gesagt
von keinem A&R mehr was erzählen zu lassen.
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Wo liegen deine Einflüsse? Mal von The Cure abgesehen, denn das ist ja
schon am Namen ersichtlich. (Anmerkung d. Red.: "Cloudberry" ist
ein unveröffentlichtes Demo von The Cure.)
Wie
immer erwähne ich hier die Großen Drei: Joy Division, New Order
und The Cure. Joy Division haben mich beim Komponieren sehr stark beeinflusst,
weil die mit wenigen einfachen Mitteln unglaubliche Songs geschrieben haben.
Wenn’s um die Art zu singen geht, war sicherlich Bernard Sumner (NewOrder)
ein großer Einfluss, auch heute noch. Er hat mich das „Suchen nach der
eigenen Stimme“ gelehrt. Und Cure mag ich ja sowieso... von aktuellen Sachen
finde ich das Album von MARR „Express & Take Shape“ ziemlich wunderbar!
Dass die Platte kein Hit geworden ist verstehe ich nicht, unglaubliche Gitarren
und Melodien für Millionen!
? Du arbeitest ja gerade am 2. Album?! Wird wieder der typische Cloudberry-Elijah-Sound
zu hören sein? Oder etwas komplett anderes?
Ja,
ich arbeite eigentlich Tag & Nacht an Ideen und neuen Songs. Mittlerweile
dürfte ich an die 30 neue Songs geschrieben haben, wobei die Hälfte
aber schon wieder im Mülleimer gelandet ist... mit dem „elijah“-Sound
werden die neuen Sachen kaum noch was gemein haben, vor allem auch aus dem
Grund weil Live-Drummer Lothar mein programmiertes Zeug einfach perfekt umsetzen
kann. Das Live-Spielen hat den neuen Songs einfach ein anderes Gefühl
gegeben. Aber nach wie vor geht’s bei Cloudberry um den Song an sich und weniger
darum, daß die Beatfraktion aus dem Rechner kommt oder nicht. Da wurde
„elijah“ leider teilweise extremst missverstanden. Ich war und werde nie ein
Soundfetischist sein. Mir geht’s einfach um den Song und weniger um den Sound.
Zu Zeiten der „elijah“-Aufnahmen kannte ich Lothar halt leider noch nicht,
sonst hätte das Ganze auch am Ende ganz anders klingen können.
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Wann gibt es etwas Neues von dir zu hören? Live machst du dich gerade
ja etwas rar...
Da hast Du leider Recht! Cloudberry ist „live“ im Moment etwas
rar gesäht. Eigentlich hatte ich einen kleinen Deal mit einer Booking-Agentur
am Laufen, die sich ein bißchen um’s Festival-Booking kümmern wollte.
War aber (mal wieder) eine Totalpleite. Cloudberry sei „schwer zu vermitteln“,
das übliche Geblubber halt... vielleicht klappt’s aber ja mit dem Endvoting
bei www.newcomertv.com Mit ein bißchen
Glück spielen wir ja dieses Jahr beim Open-Flair-Festival in Eschwege.
Parallel bin ich im Moment, wiederum unterstützt von TheFinestNoisePromotion,
verstärkt auf Labelsuche für’s zweite Album. Wenn das am Start ist
gibt’s auch mal sowas wie ne längere Tour und Festivalgigs!
? Danke, dass du dir die Zeit genommen hast, die Fragen zu beantworten!